VALONTUOJA – Tulesta Syntynyt (2025)

Band: VALONTUOJA
Album: Tulesta Syntynyt
Genre: Black Metal
Label: Inverse Records

Trackliste:
01. Palaneiden Kasvojen Maa
02. Ympyrä Joka Syö Itseään
03. Kameleontti
04. Aurinkoroihun Kirous
05. Välikappale
06. Asiat Jotka On Tähtiin Kirjoitettu
07. Sinä Vastaat Teoistasi
08. Korvessa On Kotini
09. Kun Kaikki Muu Vaikenee

Denkt man Finnland und Metal in einem Satz, kommt vermutlich häufig Melodic Death oder Symphonic Metal dabei heraus. Aus der Sicht misanthropischer Black Metal-Enthusiasten oftmals schöngeistige, viel zu positive Musik mit viel zu viel Melodie und viel zu viel Pomp. Aber auch Finnland bietet düsteren, eiskalt rumpelnden Black Metal: VALONTUOJA, das seit 2024 bestehende Solo-Projekt des Multiinstrumentalisten Jal’zoroth, ist ein Beispiel dafür.

Tulesta Syntynyt ist bereits das zweite Album des Finnen und kracht für rund 53 Minuten aus den Lautsprechern. ‚Krachen‘ ist hier wörtlich zu nehmen, der Sound der Produktion macht nicht ganz glücklich. Dominante, zischende und mitunter unangenehm spitze Höhen, ein schwachbrüstiger, flacher Klang der Rhythmusabteilung bieten ein flächiges, irgendwo unnatürliches Klangbild. Wenn es aber gelungen ist, sich einzuhören, gibt es da durchaus einiges zu entdecken. Prägnante Riffs und Melodielinien geben die Richtung vor, treibende, galoppierende Drums liefern die nötige Energie. In Kombination mit dem Klangbild ergibt sich eine hektische, gehetzte, atemlose Stimmung, wie permanent auf der Flucht. Der repetitive Charakter der Melodien und die gleichförmigen Songstrukturen, die geisterhaften, mehr gehauchten und gesprochenen Vocals mit viel Hall unterstreichen diese Atmosphäre. Keine Stelle des Albums lädt ein, innezuhalten, zu genießen, sich auszuruhen. Gnadenlose Kälte, es gefriert förmlich aus den Lautsprechern heraus, lässt schaudern und prägt das gesamte Album. Dunkelheit, Chaos und irgendwo in der Ferne ein flackerndes Licht, von dem man nicht weiß, ob es rettender Orientierungspunkt oder Irrlicht ist. Im Song „Korvessa On Kotini“ gelingt es besonders eindrücklich, dieses Spannungsfeld zu vermitteln. Der Song fällt etwas aus dem Rahmen, beginnt er ruhiger als die anderen und wirkt in der unwirtlichen Atmosphäre beinahe einladend, ja verführerisch. Wenn aber der eiskalte, gnadenlose Griff den Nacken packt, steigen Zweifel hoch: war das wirklich Freundlichkeit oder letzte besänftige Gedankenfetzen, kurz vor dem Erfrierungstod?

Fazit:
Tulesta Syntynyt ist kein einfaches Album, kein easy listening, das so nebenbei geht. Das Album muss man hören wollen, es muss in den Moment, in die Situation passen. Es ist gnadenlos kalt, unfreundlich, die Hörerin fühlt sich gehetzt, auf der Flucht. Und doch: es lohnt sich. Es ist eigenwillig und führt atmosphärisch bis kurz vor den Erfrierungstod.

Punkte:

Autor: distelsøl