Band: DEATH HAS SPOKEN
Album: Elegy
Genre: Doom/Death Metal
Trackliste:
01. Within The Hills
02. Through Shaded Ways
03. Beyond The Pale Horizon
04. Solitude
05. Murmurs
06. Upon The Verge
07. Closure
08. Our Fortress Is Burning… II – Bloodbirds (Agalloch cover)

Wenn es eine bestens geeignete Zeit gibt, ein Doom-Album zu veröffentlichen, ist es wohl der Herbst. Wenn die Vergänglichkeit spürbar wird, die Melancholie langsam erwächst und sich wie die morgendlichen Nebel, wie ein Schleier über die Welt legt. Das dürften sich auch DEATH HAS SPOKEN so gedacht haben, als sie die Veröffentlichung ihres dritten Albums Elegy geplant haben. Wir hatten bereits Gelegenheit reinzuhören.
Schon die ersten Takte des Openers „Within The Hills“ öffnen ein Tor zu einer Welt aus Nebel und Kälte. Elegy beginnt wie ein nächtlicher Gang über einen verlassenen Friedhof: schwere Riffs, klagende Gitarren, Growls, die eher Schmerz als Aggression transportieren. Die Atmosphäre ist von Anfang an düster, schwer und drückend, aber zugleich auch zärtlich berührend. Glaubwürdigkeit und Authentizität sind für mich ganz wesentliche Elemente, um mit Musik in Kontakt zu kommen. DEATH HAS SPOKEN gelingt es, diese Echtheit zu vermitteln. Die Songs wirken organisch und ausgewogen. Die melancholische Stimmung, der stille, ruhige Schmerz, den wir alle kennen, in Musik gegossen. Das Songwriting ist auf Atmosphäre ausgelegt, es geht nicht um Innovation, nicht um Experimente, sondern vielmehr klingt es gesetzt und gereift, von der Tradition getragen, ohne altbacken und langweilig zu sein. Es ist dabei ruhig, introspektiv, wie im sehr intensiven „Solitude„, aber auch energiegeladen, drängend wie in „Upon The Verge“ und bei all der Schwere irgendwie versöhnlich wie in „Closure„. Etwas aus dem Rahmen gefallen empfinde ich das AGALLOCH-Cover „Our Fortress Is Burning… II – Bloodbirds„. Bitte nicht falsch verstehen: es ist ein gutes Cover, das DEATH HAS SPOKEN durchaus zu ihrem eigenen Song gemacht haben, aber es ist für mich der nach außen gerichtete Blick auf einem introspektiven Album. Möglicherweise ist es aber genau so gedacht.
Noch kurz ein paar Worte zur Produktion: Klangräume mit Volumen und Tiefe, die Atmosphäre wird gut unterstützt, klar und frostig, gleichzeitig aber auch behaglich vertraut. Jedes Instrument erhält Raum, jedes Detail sitzt. Handwerklich ist das alles sehr gut gemacht und trägt zu einem stimmigen Gesamtbild bei.

Fazit:
Elegy ist ein starkes, emotional dichtes Doom-Death-Album, das seine volle Wirkung in stillen Momenten entfaltet. Den Polen gelingt es, Melancholie zu transportieren, ohne kitschig zu werden, gelingt es die Schwere spürbar zu machen, ohne träge zu wirken. Es braucht keine Experimente, keine großen Innovation, das Album lebt von seiner Atmosphäre.
Punkte:
Autor: distelsøl
