CHELMNO – Decadence Of Ego (2025)

  

Band: CHELMNO
Album: Decadence Of Ego
Genre: Black Metal
Label: Sun & Moon Records

Trackliste:
01. Hunger For Light (Intro)
02. Three Stones And An Iron Crown
03. Decadence Of Ego
04. The Sleeping Demon
05. A Name Written In Water
06. Ravenous Flame
07. The Guardian Of Silence
08. Don´t Come To My Funeral

Mit Decadence Of Ego stellen die italienischen Satanic Blacker CHELMNO ihr drittes Studioalbum vor und rumpeln sich über acht infernalisch böse Tracks ganz im Stil von Tenebrae in Perpetuum oder Deathspell Omega in die Herzen jener, die die rohe, einfache Seite der zweiten Welle schätzen.

Nach dem Intro „Hunger For Light“, das im Grunde nur aus einer undefinierbaren Geräuschkulisse besteht, werden in „Three Stones And An Iron Crown“ die Parallelen zu Tenebrae in Perpetuum sofort deutlich. Wie ihre Landsleute starten die Jungs im Highspeed mit giftigem Riffing über infernalischem, blackigem Gekeife und halb räudigem Mastering, das gerade klar genug ist, um die Instrumente sauber hörbar zu machen – die zweite Welle lässt grüßen.

Im dritten Track „Decadence Of Ego“ geht’s, wie könnte es auch anders sein, im gleichen Stil weiter, wenn auch mit mehr Vorwärtsdrang und klarerer Linie. Die Gitarrenarbeit bleibt einfach, aber passend zum Stil schneidend und giftig.

Gorgorothig, wenn auch um einiges einfacher, dafür aber um ein Vielfaches räudiger, geht’s in „The Sleeping Demon“ weiter. Auch diese Nummer fügt sich hervorragend in den Albumkontext ein, wartet jedoch nicht mit besonderer Instrumentalistik oder hervorstechender Individualität auf.

Keine Ausnahme bildet „A Name Written In Water“. Rasantes Tempo, einfaches Riffing und böse keifende Vocals hinter räudigem Mastering. Obwohl sich der Track durch den ein oder anderen Rhythmuswechsel kurz auflockert, kann die aufkommende Monotonie nicht ganz abgefedert werden und setzt sich in „Ravenous Flame“ direkt fort.

Die vorletzte Nummer der Scheibe, „The Guardian Of Silence“, bringt wieder etwas mehr Abwechslung. Mittelschnell und mit klarer Bassline startet der Track solide, bevor es über gewaltigen Hyperblast ins altbekannte Muster geht. Das ein oder andere Tremolo lockert auf, bevor die Nummer ruhig verklingt.

Beim Closer „Don’t Come To My Funeral“ zeigen die Jungs, was sie können. Mehrere Takt- und Tempowechsel, aufbrechende Rhythmuswechsel und der ein oder andere Hyperblast, getragen vom Reiterriff – alles da, was man sich im Bereich klassischen Satanic Black Metal wünscht. Der Closer ist die stärkste Nummer der Platte und lässt die Reise würdig ausklingen.

Fazit:
Decadence Of Ego ist ein solider, und stimmiger Brecher, der die rohe Energie der zweiten Welle gekonnt einfängt. Die düstere Grundstimmung, das durchgehend hohe Tempo und das räudige Mastering schaffen eine authentische Atmosphäre, die Fans klassischer Black-Metal-Strukturen abholen wird. Zwischen „Three Stones And An Iron Crown“ und „Ravenous Flame“ fehlt es allerdings stellenweise an Abwechslung, was einige Parts vorhersehbar wirken lässt. Dafür entschädigt der starke Abschluss mit „Don’t Come To My Funeral“, der das volle Potenzial der Band zeigt. Insgesamt bleibt eine ehrliche, handwerklich saubere Platte, die ihre Stärken in Konsequenz und Haltung hat.

Punkte:

Autor: Nicki