KAECK – Gruwelijk onthaal (2025)

Band: KAECK
Album: Gruwelijk onthaal
Genre: Black Metal
Label: Folter Records

Trackliste:
01. Het huilend altaar
02. Door gespleten tongen bezworen
03. Ondermaanse contracten
04. De nachtelingen van het nieuwe duister
05. Paterhexolimaat
06. De ijzeren hand van het benedenwaartse
07. Bloedend verraad met ontvleesde hand gesmeten

Dass das niederländische Black-Metal-Quartett KAECK nie viel auf technische Finesse oder harmonische Komplexität gegeben hat, ist längst bekannt – und auch Gruwelijk Onthaal macht da keine Ausnahme. Die Jungs bleiben ihrem rohen, dreckigen Stil treu: dumpf schlotziger Bass, tief gestimmte Gitarren und ein Sound, der sich irgendwo zwischen Beherit, Darkthrone und den giftigsten Momenten alter Mayhem-Aufnahmen bewegt. Immerhin wurde das Kinderkassettenrecorder-artige Mastering leicht überarbeitet, ohne die charakteristische Räudigkeit einzubüßen.

Das Intro Het huilend altaar lässt sich kaum beschreiben – ein undefinierbarer Soundteppich, der aber klar macht, was folgt. Door gespleten tongen bezworen schließt direkt an: dreckiger, unpolierter Black Metal im Geiste der 90er, und alles andere als in der heutigen Zeit angekommen – roh eingespielt, frei von technischer Perfektion – aber stimmig und mit dem gewissen Nostalgie-Faktor.

Boshaft und finster rumpelt Ondermaanse contracten in finsterem Midtempo aus den Lautsprechern und wird Fans von Burzum und Mayhem definitiv in seinen Bann ziehen. Denn auch hier geht’s riffingtechnisch primitiv zur Sache, wenn der Fokus auch hauptsächlich auf den Vocals liegt, die mit ihrem heiseren Gekeife den typischen Mayhem-Vibe bringen und die besondere, fast tranceartige Struktur ausmachen.

Fast schon gruslig, aber nostalgisch schön, ist hingegen die Melodieführung in De nachtelingen van het nieuwe duister“ und „Paterhexolimaat“. Auch diese Tracks werden die Herzen jener höher schlagen lassen, die in der glorreichen Zeit der 90er ihr musikalisches Glück gefunden haben. Bissiges Riffing, mehrere Blasts, Abwechslung nur durch Takt und Tempo bei räudigem Mastering – alles da, was das Herz des klassischen Black-Metallers begehrt, auch wenn’s für alle, die Individualität und Abwechslung schätzen, etwas monoton wirken könnte.

Giftig-dreckige Raserei gibt’s in De ijzeren hand van het benedenwaartse“. Tom-Blasting über klassischem Reiterriff und kaum Unterschiede in der Melodieführung lassen die Nummer klassisch schwer wirken – Repetition als Komposition können die Jungs.

Eine Überraschung und fast schon ein „Aha“-Moment bringt der Closer „Bloedend verraad met ontvleesde hand. Auch wenn KAECK tief in der zweiten Welle verwurzelt sind und die typische Monotonie dieser Zeit leben, so kommt der Track doch erstaunlich abwechslungsreich daher – mehrere Bridges, Variationen im Gesang und dominantere Leads machen die Nummer zur abwechslungsreichsten der Scheibe und könnten als einziger Track sowohl die klassischen Old-Schooler als auch diejenigen begeistern, die neben Härte und Fischerprice-Kassettenrecordersound auch Wert auf Melodien und Spannungsbögen legen.

Fazit:
Gruwelijk Onthaal ist roh, kompromisslos und so old-school wie es nur geht – ein Stück ungeschliffener Black-Metal-Geschichte, das bewusst gegen moderne Produktion und Virtuosität rebelliert. Mit der großen musikalischen Technik wird’s bei Gruwelijk onthaal zwar nix mehr, was aber auch nicht sein muss, denn die Scheibe lebt von ihrer Einfachheit und den klassischen Elementen.
Wer nach Melodien, Variation oder technischer Raffinesse sucht, wird hier nicht fündig. Doch wer den Dreck, die Kälte und die unbequeme Einfachheit der frühen Neunziger liebt, wird genau das bekommen, was er sich erhofft.

Punkte:

Autor:Nicki