GRIMNIS – The Path Ov The Flame (2025)

Band: GRIMNIS
Album: The Path Ov The Flame
Genre: Blackened Deathcore

Trackliste:
01. Ignis Occultus
02. Sigil
03. Hellborn Herald
04. Key Of Bones
05. Lamia
06. The Brightest Star
07. Obsidian Ceremony
08. From The Realms Below
09. The Pact
10. Anthem Of Ashes


Da haben wir diesmal was ganz frisches: GRIMNIS, aus dem östlichen Westfalen, wurde erst 2024 gegründet und veröffentlicht nun im August 2025 ihr Debüt-Album. Wir bekommen es mit einem Blend der rohen Brutalität und Aggression von Deathcore und der dichten, eindringlichen Atmosphäre von Black Metal zu tun – sagen die fünf Deutschen. Widmen wir uns also dem Album The Path Ov The Flame.

Ich mache es mir also bequem, stelle mich auf massive Blast Beats, den einen oder anderen Breakdown, treibende Basslinien, mysteriös-verführerische Melodien, mitunter klebrig dichte Synthie-Klangwände und Vocals irgendwo zwischen tiefen Growls, Goblin Screams und Pig Squeals ein. Gleichzeitig hoffe ich, dass es nicht ein müder Abklatsch, ein zu bemühter Versuch ist, einem gerade gehypten Stil nachzueifern. An dieser Stelle kann ich gleich beruhigen: Nein, ist es nicht. Den fünf Herren von GRIMNIS gelingt es ganz gut, Eigenständigkeit durchblitzen zu lassen. Natürlich besteht das Gerüst der Songs aus den oben erwähnten Merkmalen, natürlich gelingt mal ein Song besser und mal schlechter, aber insgesamt ist es doch ein hörenswertes Debüt, das über die Laufzeit von rund 47 Minuten seine Spannung behält.

Das liegt zum einen daran, dass sich die Songs ausreichend abwechslungsreich zwischen straight-to-your-face und eher getragenen, melodiösen Stücken bewegen. Auch gibt es die eine oder andere Überraschung, wie in „Lamia„, wenn im eigentlich sehr direkten Song, plötzlich zarte orientalische Saiteninstrumente (wenn auch hörbar nur aus der Konserve) durchblitzen. Das Album nimmt in der zweiten Hälfte auch Fahrt auf und wird für meinen Geschmack besser, wenn es schneller, härter und dunkler wird, wie in „The Brightest Star„, in dem die besungene Zerstörung auch atmosphärisch gut transportiert wird.

Insgesamt scheint mir aber „weniger ist mehr“ gut zu dem Album zu passen, die Synthiespuren wären meines Erachtens verzichtbar. Die Musiker wissen sehr genau was sie tun, die Drums krachen und treiben wie sie sollten, die mächtigen Breakdowns machen Laune, die Gitarren zwischen hartem Tremolo-Picking und eingängigen Riffs und nicht zuletzt der Bass, der das pulsierende Herz so mancher dramaturgisch bedeutsamen Sequenz ist – da bräuchte es diese merkwürdigen Synthie-Streicher und vergleichbare Soundspielereien nicht.

Fazit:
Ein zufriedenstellendes bis hörenswertes Debüt-Album der deutschen Newcomer-Band. Die besten Stellen findet man dort, wo es dunkel und hart ist, nicht zu sehr nach allzu weichen, synthetischen Klangteppichen gesucht wird, die der Rohheit und Aggressivität gegenüber gestellt werden. Das Album ist durchaus abwechslungsreich, aber noch fehlt es an Eigenständigkeit, die GRIMNIS aus der Breite herauswachsen lassen könnte.

Punkte: 7/ 10

 

Autor: distelsøl