MUERT / SVPREMACIST – Allied In Massacre (2024)

Band: MUERT / SVPREMACIST
Album: Allied In Massacre
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. MUERT – El Mencey Maldito
02. MUERT – Borondón ¡Desaparición! 
03. MUERT – Blasphemy in Lastenia
04. MUERT – Asphyxia on the Gravestone
05. SVPREMACIST – Pissing In The Mirror
06. SVPREMACIST – Long Knife Suicide 
07. SVPREMACIST – Hijo De La Violencia
08. SVPREMACIST – Religious Phantasm
09. SVPREMACIST – Violence Eternal

Was passiert, wenn Spanien (MUERT) und Israel (SVPREMACIST) einen bitterbösen Pakt schließen und gemeinsam einen Split auf den Markt hauen, zeigt sich in Allied In Massacre – eine -Black Metal -Scheibe, wie man sie in dieser Konstellation wohl kein zweites Mal findet.

Den Anfang machen MUERT mit El Mencey Maldito, einer Nummer, die nach dem bedrohlichen Intro vor Bösartigkeit nur so strotzt. Abgesehen von den Blast-Passagen ist weder hohes Tempo noch schneidende Riffarbeit nötig – beides würde die markante Voice von Frontmann Ebola nur in den Hintergrund drängen.

Rumpelnd und mit Double-Bass-Beats beginnt Borondón ¡Desaparición! – genau dort, wo der Opener aufgehört hat. Über allem thront wieder die dominante Stimme; auch hier kommt, abgesehen von den Tempowechseln, nicht viel Technik zum Einsatz.

Spätestens bei Blasphemy Lastenia würde das skurrile Gekeife anfangen zu nerven – und das haben auch MUERT selbst erkannt: Jetzt geht’s mit klassischer Black-Metal-Voice, Galoppriff und Blast ganz im typischen War-Black-Stil weiter. Die markanten Screams sind nur noch punktuell gesetzt und sorgen in dieser gefährlich nach Marduk und Bestial Warlust klingenden Nummer für Individualität und Abwechslung.

Asphyxia On The Gravestone beginnt tiefer, dumpfer, getragen – bedrohlicher und zugleich im höheren Tempo gehalten. Und da ist es wieder: das Gekeife im Abbath-Stil, das man als leicht nervenaufreibend empfinden könnte.

Ab hier übernehmen SVPREMACIST, und dieser Teil des Splits könnte konträrer kaum sein.

Pissing In The Mirror schlägt Töne an, die man so von den Thrash-Metal-Veteranen Demolition, deutschen Technical-Deather Necrophagist und der Bösartigkeit von Gorgoroth erwarten würde – die Mischung aus diesen drei Einflüssen trifft es eigentlich ganz gut, wenn man Long Knife Suicide beschreiben möchte: schneidende Black-Metal-Elemente verbinden sich mit technischem Thrash zu einer einzigartigen Mischung. Nichts wird vergessen, nichts ist überladen – alles sitzt.
Besonderes Augenmerk liegt hier auf den technisch versierten Soli, clever gesetzten Tempowechseln und perfekt platzierten Bridges.

Hijo De La Violencia rumpelt im exakt gleichen Stil weiter – wäre die Pause nicht, würde man kaum merken, wo der vorherige Track endet und der neue beginnt. Was in sich konsequent ist, kann hier aber auch überfordern – besonders durch den extrem technischen Teil relativ am Anfang. Gut gemacht – aber hier ein kleines bisschen zu viel des Guten.

Religious Phantasm ist das absolute Highlight: technisch sauber, treibend schnell, mit geradliniger Melodieführung und ohne Schnickschnack marschiert der Track voran – bis er nach einem bedrohlichen Reiterriff in eine perfekte Drumpassage übergeht, die kurz Luft holen lässt, bevor ein messerscharfes Gitarrensolo alles niederbrennt. Kalte, präzise Gitarrenarbeit auf hohem Niveau.

Zum Abschluss lassen die drei Jungs den Split mit Violence Eternal ausklingen – ebenfalls eine sehr technische und thrashige Nummer, die durch extreme Blasts und hohes Tempo glänzt. Dabei kommt einem unweigerlich Melechesh’s Mystics Of The Pillar in den Sinn – ähnlich peitscht auch dieser Track dahin. Ähnlich, aber doch komplett eigen – bevor er abrupt endet.

Fazit:
Allied In Massacre ist ein klanggewordener Frontalangriff. Während MUERT auf rohe Bösartigkeit, Minimalismus und stimmliche Eskalation setzen, liefern SVPREMACIST ein technisches Massaker mit Struktur, Wucht und Detailarbeit. Zwei völlig unterschiedliche Ansätze – und genau das macht diese Veröffentlichung so spannend.
Kein Durchlauf gleicht dem anderen – und wer glaubt, Black Metal sei eindimensional und folgt immer einem bestimmten Schema, bekommt hier den Gegenbeweis geliefert

Punkte: 8/ 10

Autor: Nicki