
Band: SIMPLE EXISTENZ
Album: Trümmer
Genre: Blackened Singer/ Songwriter
Trackliste:
01. Zorn
02. Das Leid des Prometheus
03. Das Blut am Boden
04. 27
05. Schmutz
06. Der letzte Instinkt
07. Der Turm
08. Der letzte Lupan
SIMPLE EXISTENZ ist das Solo-Projekt von Zorn, ehemals NAGELFAR. Das Debüt-Album erschien schon 2010. Nun, 15 Jahre später, legt er mit Trümmer das zweite Album vor. Mit acht Songs und einem Bonus-Track kommt das Album auf eine Laufzeit von etwa 50 Minuten.
Als 2010 das erste Album von SIMPLE EXISTENZ erschien, wusste man nicht recht wie es einzuordnen ist, ein bisschen Black hier, ein bisschen HardRock da, eine Prise Country, Outlaw und Posing und dazu eigenwillige Vocals, die weitestgehend im Klargesang überwiegend deutsche Lyrics darbieten. Eine spezielle Mischung. Und dieser Befund, nämlich, dass es sich um etwas sehr Spezielles handelt, gilt auch beim vorliegenden Trümmer. Wir haben hier eine recht konventionelle Instrumentierung: eine mächtig verzerrte Gitarre, eine weitgehend sehr cleane Leadgitarre für die Melodie, Bass und Drums, die den – weitgehend low-tempo bis zu doomig-schleppenden Songs den nötigen Halt geben, hier und da unterstützen Samples die Songs. Wer jetzt denkt, dass es ja ohnehin ganz gewöhnlich klingt und mit dieser Erwartung in das Album reinhört wird – zumindest – irritiert sein. Die Instrumentierung, ja selbst die Musik, sind nur Vehikel zum Transport der Lyrics, die ganz eindeutig im Mittelpunkt stehen. Selbstreflexive Auseinandersetzung mit Einsamkeit, Zeit, dem Sterben und der Vergänglichkeit. In der Tradition eines Nick Cave oder Leonard Cohen stehend, wird eine Atmosphäre des Leids, der Traurigkeit, ja der Lebensmüdigkeit vermittelt, die ihresgleichen sucht. Der Blick in den Spiegel, Reflexionen der Gegenwart, Rückblicke in die eigene Biographie, Erinnerungen und Anspielungen an NAGELFAR und der Abgrund des Seins. Es ist ein Album, dem man zuhören muss, am besten alleine, ungestört, um sich berühren zu lassen, den Texten nachzuspüren, zu reflektieren. Ein Aufruf: lasst euch irritieren.
Fazit:
Ein beeindruckendes Album. Blackened chansons sur la mort et la fin de vie. Singer/ Songwriter trifft Black Metal. Poetische, sehr persönliche Lyrics, die das Ergebnis der Selbstreflexion Zorns und gleichzeitig auch Impuls für die Auseinandersetzung mit dem eigenem Selbst sind.
Punkte: 10/ 10
Autor: distelsøl