
Band: GRVM KVLT
Album: Ultima Equitem
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Das Flüstern von Macht
02. Sächsisches Schwarzmetall
03. Ein Turm aus Elfenbein
04. Zum Höllengrund
05. Pfad der Opferungen
06. Im Kampfe zu sterben
07. Zwischen den Welten
08. Der letzte Reiter
09. Vom Willen sich der Welt zu widersetzen
10. Wiederkehr
11. Wandel
12. Ross und Sieß
13. Und auf ewig locken dunkle Worte
Mit Ultima Equitem veröffentlicht das Dresdner Ein-Mann-Projekt GRVM KVLT sein zweites Studioalbum nach mehreren Singles, EPs und Splits in den Jahren 2022 bis 2024 sowie dem Debütalbum De Tenebris In Altum. Mit 13 Tracks, die im Pagan-Black-Metal angesiedelt sind, versucht sich das Werk an einer stimmungsvoll-düsteren Atmosphäre, in der die Dramatik vergangener Zeiten neu zum Leben erweckt werden soll.
Das Album eröffnet vielversprechend mit dem mystisch-bedrohlich klingenden Instrumentalintro „Das Flüstern von Macht“. Sofort danach steigt „Sächsisches Schwarzmetall“ mit gesteigertem Tempo ein und vermittelt erste Eindrücke dessen, was das Werk zu bieten versucht. Mit den Tracks „Turm aus Elfenbein“ und „Zum Höllengrund“ wird das Tempo etwas gedrosselt, wobei zwar schnelle Blasts vorhanden bleiben, der Aufbau aber eher seicht wirkt, da kaum Druck erzeugt wird.
„Pfad der Opferungen“ und „Kampf zu sterben“ versuchen danach, wieder eine dramatischere Stimmung aufzubauen. Hier gelingt es partiell, den Hörer etwas stärker in das Gesamtgeschehen einzubinden, obwohl auch hier die angestrebte Atmosphäre nicht vollends zur Geltung kommt. Zwischenzeitlich unterbrochen wird das Ganze durch das kurze Instrumentalstück „Zwischen den Welten“, das eine harmonische, kurze Pause darstellt.
Die folgenden Nummern, besonders „Der letzte Reiter“, setzen wieder auf gesteigertes Tempo, doch bleibt die Melodieführung bewusst einfach und wenig technisch. Das halb räudige Mastering unterstützt zwar die Authentizität des Sounds, schafft es aber nicht, den fehlenden musikalischen Druck zu kompensieren, den man eigentlich bei den rasanten Parts erwarten würde.
Textlich spürt man deutlich, welche Atmosphäre und düstere Dramatik Morty vermitteln möchte. Doch genau diese Wirkung leidet merklich unter den extrem einfachen und wenig komplex gehaltenen Lyrics, die in Verbindung mit der übermäßig dramatischen Gesangsweise oftmals etwas überzogen wirken und so dem eigentlich angestrebten Flair im Weg stehen.
Dennoch sticht mit „Wiederkehr“ (Track 10) eine Nummer hervor, die die angestrebte Stimmung etwas authentischer einfängt und durchaus überzeugen kann. Die nachfolgenden Songs „Wandel“ und „Ross und Spieß“ versuchen noch einmal Dynamik aufzubauen, indem sie das Tempo wieder reduzieren. Das Album schließt schließlich mit „Und Auf Ewig Locken Dunkle Worte“ ab – einer ruhigeren Nummer, die durch gedrosseltes Tempo und komplett instrumental ein gelungenes Outro bildet.
Fazit:
Ultima Equitem von GRVM KVLT ist ein Album, bei dem die Ambition und der Wille, eine dramatische, düstere und packende Pagan-Black-Metal-Atmosphäre zu erzeugen, durchaus spürbar sind. Jedoch gelingt es nur bedingt, diesen Anspruch auch tatsächlich umzusetzen. Die extreme Einfachheit und die bewusst minimalistisch gehaltene musikalische sowie lyrische Umsetzung nehmen der Scheibe stellenweise die Dramatik und den nötigen Druck, um nachhaltig zu überzeugen. Dennoch könnte genau diese unkomplizierte Machart für Fans von schlicht gehaltenem, wenig komplexem Pagan-Black Metal à la Bluttaufe, gepaart mit einer an Eisregen erinnernden Vocal-Performance und Texten in der Einfachheit von Equilibrium, durchaus reizvoll sein. Ein Werk, das sicherlich Geschmackssache bleibt, aber in seinem Stil authentisch wirkt.
Punkte: 5/ 10
Autor: Nicki