
Band: VERMISST / CONDESCENDANCE
Album: Vermisst / Condescendance
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Vermisst – D’une vapeur malsaine
02. Vermisst – Un esprit taciturne
03. Vermisst – Les goules du malheur
04. Condescendance – Intro
05. Condescendance – Le mépris du vampire
06. Condescendance – A todos os mortos
07. Condescendance – L’envol d’un strige
08. Condescendance – Outro
VERMISST ist eine Black Metal-Band aus Polen mit 2 eigenen Alben, 3 Split-Alben, und mehreren Einzelveröffentlichungen. Das Trio kennte man für seine rohe Menschenfeindlichkeit. Die hypnotischen Riffs, gefühlskalte Gitarren und quälenden Vocals gehen tief unter die Haut. Atmosphärische Dunkelheit mit geisterhaftem Nachhall kennzeichnet die intensive Klangästhetik der Polen. Seit 2025 gehen die Mitglieder getrennte Wege.
Die junge Raw Black Metal-Band CONDESCENDANCE aus Frankreich bietet eine rohe und ungeschliffene Atmosphäre. Der besondere Hall der melancholischen Vocals wirkt tranceartig und lässt nicht Weghören. Das Split Album VERMISST / CONDESCENDANCE aus dem Jahr 2022 ist das erste größere, und auch letzte musikalische Schaffen.
VERMISST macht mit „D’une vapeur malsaine“ den Anfang. Die ersten Sekunden öffnen zumindest akustisch die Tür in die Dunkelheit. Tremolo-Riffs ziehen schnell in den Bann. Dadurch baut sich rasch eine kalte Atmosphäre auf. Die gequälten Vocals dominieren, ohne sich mit Gewalt in den Vordergrund zu drängen. „Un esprit taciturne“ bleibt der Linie treu. Die hypnotische Stimmung bleibt aufrecht, und man möchte vollends untergehen. Die Blastbeats bleiben trotz des Hämmerns passiv. Sie verstecken die Trance und das Untergehen in der Stimmung. Mit dem dritten Track „Les goules du malheur“ endet der polnische Beitrag zum Split Album. Das erste Ritual des Spilt-Ablums in 3 Akten, mit hörbarem Übergang schreitet in der Dunkelheit der ersten Spitze entgehen. Das Growling ändert seinen Unterton. Von eisig, inklusive Nachhall, wird es plötzlich knurrig und feuriger. Das Eis wird bei heller werdendem Klang mit Feuer geschmolzen.
Den zweiten Teil des Split-Albums beginnen die Franzosen von CONDESCENDANCE mit einem „Intro„. Dieses ist arg verstörend und irritierend. Der synthetische Klang ist ein Bruch und leitet den Übergang ein. „Le mépris du vampire“ startet mit starker Affinität zum Schlagzeug. Dadurch wird man aus dem hypnotischen Bann gerissen. Das knorrige, und verständliche, Growling sticht hervor. Die sich wiederholenden Riffs versuchen wieder zu fangen. Dafür ist das Schlagzeug und Gekreische jedoch zu fordernd. „A todos os mortos“ wird aggressiver und leidenschaftlicher. Die Atmosphäre wirkt drückender und die Depression ist zurückgekehrt – mit dem letzten Track „L’envol d’un strige“ ist die feurige Unterwelt atmosphärisch da. Nach der polnischen Kälte entfachen die Franzosen das Feuer. Trotz holprigem Übergang brennt es. Das „Outro„ erlischt das Feuer, in der Manier eines Lagerfeuers im Wind.
Fazit:
Menschenfeindlich und düster. Der Übergang von den Polen hin zu den Franzosen ist unstimmig. Beide liefern je eine EP, die einzeln funktioniert, aber als Kombination trotz der stilistischen Ähnlichkeiten nicht zusammengehört. VERMISST liefert die gewohnte, kalte und eisige Variante des Black Metal. CONDESCENDANCE versucht noch seinen Stil, Wiedererkennungsmerkmal, zu finden und experimentiert noch zwischen den einzelnen Tracks. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Nuancen. Dadurch baut sich keine durchgehende Stimmung über die gesamte Spielzeit auf.
Punkte: 7/ 10
Autor: Christian S.