
Band: WURMIAN
Album: Immemorial Shrine
Genre: Melodic Death/Doom Metal
Trackliste:
01. Aeon Afterglows
02. Immemorial Shrine
03. Haven
04. Spires Of Sorrow
05. Yearning Unseen
06. Sleeping Giants
07. The Everflowing Stream
Das französische Einmannbandprojekt WURMIAN stellt mit Immemorial Shrine sein Einstandswerk vor. Melodisch und düster soll es laut Genrebezeichnung sein, das Cover lässt an atmosphärischen Black Metal denken. Dann hören wir mal, woher Mastermind Antoine seine Inspirationen bezieht.
Die träumerische Stimmung nimmt die Hörenden von der ersten Note weg flugs in Beschlag, doch schon kurz später dreht sich das Stimmungskarussell: riffige Attacken und bissige Growls übernehmen das Kommando. Ein dezent komplexer Vibe und später wunderbar elegische Melodien sorgen für höchst variable Klangeigenschaften. Komplexer Melodic Death mit Growls und viel Melancholie – das alles aber sinnvoll und schlüssig miteinander verbunden – auch ganz ruhige, trippige Zwischenspiele bindet Antoine gekonnt ein. Wehmütiger Doom spielt eine untergeordenete Rolle, denn zäh wie Kaugummi wird es nie, eher ein bisserl chaotisch und überbordend – der Titelsong pendelt zwischen teils komplexem, teils rockigem Gehacke und schwelgerischen Leads, die mich an alte Katatonia erinnern. „Haven“ glänzt durch feine Blasts und elegante Tapping-Gitarrenlinien, dazu gesellt sich immer wieder dampfende Rock-Power mit einer Art schwebender Weltraum-Aura, da ändert sich ständig die Richtung, ohne die Homogenität zu gefährden oder ins Chaos zu verfallen – doch easy listening gibt es auf Immemorial Shrine mitnichten. Bei „Spires Of Sorrow“ verknoten sich dann die Gehörgänge und es braucht seine Zeit, um des Songs roten Faden zu finden. Beim epischen Finale „The Everflowing Stream“ stechen die glasklaren Gitarren und das mitreißende Groove-Riffing heraus, ehe uns der verträumt-spacige Schlussteil mit einem Endlosriff ins Nirvana schießt.
Der Stil von WURMIAN ist eigenwillig, eigensinnig und eigentlich doch nach kurzer Anlaufzeit leicht nachvollziehbar. Ein paar Übergänge sind vielleicht recht krass und nicht ganz fließend, aber das soll´s auch schon wieder sein mit der Kritik. Stellt euch die Stimmung von Dance Of December Souls der guten alten Katatonia, gemischt mit riffigem Melodic Death und heroischen Melodien vor – also eine coole Mixtur mit Langzeitwirkung!
Fazit:
Melodie, Melancholie und deftige Rock-Power verbinden sich auf diesem Album mit einer gut dosierten komplexen Note sowie einer Prise Doom, die ein atmosphärisch dichtes, manchmal nach vorne galoppierendes Werk ergeben. Da lässt es sich hervorragend schwelgen und zwischendurch Fäuste recken!
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard