
Band: WELTENBRECHER
Album: Adumbratio
Genre: Atmospheric Black Metal
Trackliste:
01. Restless Dreams
02. Underworld
03. Depression
04. Alone In The Forest
05. Shadows Of Prypjat
06. Sea Of Wrath
07. Depression (Bonustrack Fastmix)
Die fünfköpfige niederösterreichische Formation WELTENBRECHER wurde erst 2024 gegründet und legt nun im Sommer 2025 bereits ihre erste Demo-EP/ Album Adumbratio vor. Das Quintett hat bereits einige Erfahrung auf Bühnen gesammelt, unter anderem im Grazer Wakuum oder im Wiener Viper Room im Vorprogramm von ARKONA – sodass der nächste Schritt die Aufnahme eines ersten Demos war. Gut 34 Minuten lang, erhaschen wir einen kurzen Höreindruck eines Entwurfs, einer Skizze der Musik einer jungen Band.
Die EP umfasst sieben Tracks, wobei der Opener „Restless Dreams“ ein Instrumental-Stück ist, das ganz in der Tradition des (österreichischen) Atmospheric Black Metal einem dominanten Leitmotiv folgend mal das Tempo anzieht oder auch wieder etwas ruhiger wird. Ein Track zum Aufwärmen, zum Einspielen und Einhören, bevor die nächsten Songs etwas tieferen Einblick in die musikalische Welt von WELTENBRECHER geben. Das dominante Riffing und die Tempowechsel bleiben auch als Merkmale bei den anderen Tracks erhalten, die insgesamt doch recht erwartbar und klassisch-traditionell sind. „Underworld“ zum Beispiel ist ein recht geradliniger, traditioneller Black Metal-Song mit galoppierenden Drums. Während „Depression“ oder „Alone In The Forest“ deutlich ruhiger angelegt sind. „Depression“ ist mit seinen schweren dunklen Riffs und den trägen Drums etwas doomlastig. „Alone In The Forest“ eröffnet mit einem kleinen feinen Akustik-Intro über Waldgeräuschen. Dieses Akustikmotiv wird im Laufe des Songs immer wieder aufgegriffen, aber auch mit ruppigen, polternden Sequenzen kontrastiert – eine feine Melodielinie verbindet die unterschiedlichen Charakteristiken. „Shadows Of Prypjat“ ist wieder deutlich dunkler und kalt, tatsächlich fühlt es sich an wie im Schatten der ukrainischen Geisterstadt. „Sea Of Wrath“ beginnt mit einem interessanten Duett aus Leadgitarre mit Hi-Hats und Cymbals, das auch produktionstechnisch präzise ausfällt. Davon abgesehen ist die Produktion insgesamt aber leider verwaschen, schwammig, unausgewogen, distanziert und vor allem ohne Tiefe – ich weiß schon, das kann im BM durchaus erwünscht sein, hier scheint mir aber einiges verloren zu gehen. So ist der Bass über alle Songs hinweg völlig unterrepräsentiert, aber auch die tiefen Drums verschwinden im breiigen Sound. Auch die Vocals dürften etwas mehr in den Vordergrund und ins Zentrum rücken.
Fazit:
Die vorliegende EP ist eine erste Talentprobe einer jungen Band, die noch dabei ist, ihren Stil und ihre Einzigartigkeit zu finden. WELTENBRECHER verfolgen das große und nicht ganz einfach zu erreichende Ziel, aus der breiten Masse des (atmospheric) Black Metal herauszustechen. Das gelingt stellenweise bereits, wenn sie auch erst am Anfang ihres Weges stehen. Wir dürfen neugierig sein, was wir noch zu hören bekommen werden – wie man hört, wird bereits an neuem Material gearbeitet.
Punkte: 6/ 10
Autor: distelsøl