VERITERAS – The Dark Horizon (2024)

Band: VERITERAS
Album: The Dark Horizon
Genre: Melodic Death Metal

Trackliste:
01. Certainty
02. Celestial Darkness 
03. Abyss
04. Last Rites
05. Sanctuary
06. Manufactured Dreams 
07. Blinding
08. Retrograde
09. Light In The Darkness

Nach dem mächtigen Debütwerk Shadow Of Death stellt sich die Frage, ob VERITERAS diesen Erfolg bestäigen oder übertreffen können – oder (eher unwahrscheinlich) eine Bruchlandung hinlegen. Das Nachfolgealbum The Dark Horizon hat nichts an der musikalischen Richtung geändert und strotzt ebenso vor peitschenden Riffs, dezenter Keyboarduntermalung, zackigen Blasts und verdammt einprägsamen Refrains. Die unbändige Spielfreude dringt schon beim Eröffnungsknaller „Certainty“ aus jedem Ton, die kurzen und kompakten Songstrukturen kommen wieder zum Einsatz. Ohne Schnickschnack und Firelfanz knallen uns die vier Überzeugungstäter aus Seattle erneut neun herrlich melodische Hammersongs um die Ohren, sodass jeder Melodic Death-Freak vor Begeisterung mit der Zunge schnalzen wird. Manchmal fließt feinfühlig etwas Groove ein („Abyss„), eine leichte Folk-Brise veredelt das eine oder andere Stück (man höre dbzgl. „Celestial Darkness„) . Meist geht es aber rasant und ein bisserl neoklassich zu. Hymnenhaftes Riffing und bissige Vocals prägen die 173 furiosen Sekunden von „Last Rites„, Verschnaufpausen sind dabei Mangelware. Die unaufdringlichen Leadmelodien verdienen wahrlich das Prädikat der Sonderklasse. Die sanfte Passage während des fauchenden „Sanctuary“ lässt die knallharten Attacken noch rasanter detonieren, die melancholische Grundstimmung von „Manufactured Dreams“ verbindet sich elegant mit sparsamen Keys und einem Hauch Folk zu einem herrlichen Gesamtkonstrukt mit überschwänglich knatternder Headbang-Passage. Wie schon am Erstlingswerk kommen klare Vocals sehr selten zum Einsatz, wirken nur als Farbtupfer und keineswegs gekünstelt oder in die Songs gepresst – very well done! Ein Füllhorn an atemberaubenden, frenetischen Parts und schwelgerischem Pathos erwartet uns bei „Blinding“ oder dem aggressiven Stakkato-Feuerwerk „Retrograde„, das wunderbare Doppellleads aufwartet und zum Niederknien zwingt. Der epische Abschluss „Light In The Darkness“ schickt uns mit schweren Riffs, Highspeed-Sperrfeuer und gelungenen Vocals (teils Frauengesang) selig ins Melodic Death-Nirvana.

Fazit: VERITERAS beweisen erneut ihr außergewöhnlich gutes Gespür für aggressive Abrissbirnen mit fulminanter Melodik und begeistern mit einem auf die Essenz des MDM reduzierten Fabelwerk.

Punkte: 10 / 10

Autor: Leonard