ULVEN – Death Rites Upon A Winged Crusade (2020)

ULVEN nennt sich dieses amerikanische One Man Black Metal-Projekt, das in der Stadt Akron im Bundesstaat Ohio beheimatet ist. Federführend ist der Musiker Sean Deth, der sowohl die Instrumente als auch den Gesang beisteuert. Das vorliegende Album Death Rites Upon A Winged Crusade ist der zweite Longplayer des Solisten. Das Album kam bereits im August 2018 auf den Markt und wurde zwei Jahre später vom polnischen Label Morbid Chapel Records in physischer Form veröffentlicht. Der Silberling beinhaltet 9 Tracks und bietet düstere Unterhaltung für ca. 48 Minuten.

Nach einem ca. 3minütigen Intro, das etwas langatmig wirkt und kein guter Einstieg ist, geht es weiter mit dem ersten Track „Howling Death“. Hier bekommt man Raw Black Metal mit oldschooligem Flair und düsterer Atmosphäre geboten. Durch den recht dumpfen Klang gehen immer wieder Details verloren. Dieser Umstand ist schade, da der Solo-Künstler sehr abwechslungsreich performt. In den ruhigeren Passagen ist alles gut hörbar und man bekommt wesentlich mehr Einblick in das facettenreiche Spiel des Amerikaners. Gesanglich gibt er fieses Gekeife und tiefe Growls, die sehr gut mit der Mucke harmonieren, zum Besten. Den Umstand, dass das Schlagzeug etwas unnatürlich wirkt, nimmt man als erfahrener Solo-Projekt-Hörer wohl schon bedenkenlos in Kauf. Ruhig und sanft startet der darauffolgende Titel „Night Of The Long Knife“ und es dauert ca. eine Minute, bis der Song durch einsetzende E-Gitarre Fahrt aufnimmt. Der Track bringt ab diesem Zeitpunkt sehr episches Flair mit sich und man könnte ihn als nordische Ballade betiteln. Ein absolutes Highlight und vor allem stellt er seinen Vorgänger komplett in den Schatten. In Highspeed geht es dann anfänglich in „A Shadow Suspended In Dust“ weiter. Nach dem kurzen Geschwindigkeitsrausch geht es auch hier im Mid-Tempo weiter, um dann wieder das Gaspedal bis zum Anschlag durchzutreten. Leider kann der Track keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Winged Promise“ dümpelt auch ein wenig vor sich hin, aber zumindest kann der Musiker hier wieder eine düstere Atmosphäre schaffen. Titel 6 „When It´s Cold“ ist ein fesselnder Instrumental-Song, der einen dahin treiben lässt und alles um einen herum vergessen lässt. „Necrolust“ lässt dann thrashiges Flair aufkommen und ist eine Hommage an längst vergangene Black Metal-Zeiten. An vorletzter Stelle folgt dann mit „Blood Drained From The Veins of Black Hearts“ ein weiteres episches Stück Schwarzmetall-Kunst und erinnert dabei ein wenig an ältere Immortal-Werke. Zum Abschluss bekommt man noch die recht rockige Nummer „Where Light Bearly Penetrates“ spendiert. Ein richtig mitreißender Track, der trotz seiner Länge von ca. 8,5 Minuten, dieses Album mehr als würdig abschließt.

Fazit:
ULVEN ist ein absoluter Geheim-Tipp für Fans von Raw Melodic Black Metal. Das amerikanische One Man-Project kann den Zuhörer immer wieder mit eingängigen Melodien fesseln und mit rasanten Riffs den Blutdruck in die Höhe treiben. Auch wenn nicht alles Gold ist, was glänzt, weiß der Solist durchwegs zu überzeugen!

Punkte:

Autor: Thomas Mais-Schöll