
Band: TUBAL CAIN
Album: Slime Abyss
Genre: Heavy/Black Metal
Trackliste:
01. Slime Abyss
02. Tomb Of The Ancient King
03. Screams Of Crimson
04. Filth Be Damned
05. Daemon Star
06. Night Of The Hawkwitch
07. Ghost Tower
08. The Winds Of Limbo
09. Drifting To The Black Sun
Das Metal-Ehepaar Kristine und Alex Drake aus Madison (Wisconsin/Amerika) hat ein gemeinsames Hobby und das heißt Musik zu machen. So kam es, dass die beiden gemeinsam in einigen Bands musizierten und seit 2015 in TUBAL CAIN als Protagonisten aktiv sind. Als Mitstreiter konnte man Chrome Bones als Bassist an Land ziehen. 2015 veröffentlichten sie mit der gleichnamigen EP ihr erstes Release. 2017 & 2018 folgten zwei weitere EPs. 2020 brachte man dann mit Summon The Mist den ersten Longplayer auf den Markt. Das vorliegende zweite Album trägt den Titel Slime Abyss und wurde im Februar 2025 über das Label Darkness Shall Rise Productions veröffentlicht. Die Scheibe wurde mit 9 Tracks bestückt und bietet Unterhaltung für knapp 28 Minuten.
Aus dem Pressetext geht hervor, dass man einen Mix aus Heavy-, Thrash-, Death- und Black Metal zu hören bekommt und ich muss sagen: dem entspreche ich voll und ganz. Schon im Opener und zugleich Titel-Track „Slime Abyss“ ist diese Kombination gut zu hören. Es klingt irgendwie als hätten Deep Purple und Venom gemeinsame Sache mit einer schwedischen Melodic Death Metal Band gemacht und sich als Verstärkung eine Black Metal-Sängerin geholt. Diese Kombination funktioniert hervorragend und reißt sogar den fiesesten Black Metaller mit. Die Mucke macht einfach Laune und unterhält den Zuhörer ausgezeichnet. Einzig bei den Vocals wäre etwas mehr Abwechslung wünschenswert gewesen. Im zweiten Song „Tomb Of The Ancient King“ scheint dann Herr Drake die Vocals übernommen zu haben und man bekommt einen Tick rauere Growls zu hören. Dem musikalischen Konzept bleibt man jedoch komplett treu und verwöhnt den Hörer weiterhin mit eingängigen und mitreißenden Rock/Heavy Metal-Riffs. In „Screams Of Crimson“ wird dann das Tempo deutlich angezogen und man bekommt einen waschechten Thrash-Song vorgesetzt. Diese Nummer kann durch leicht psychedelische Einflüsse und einen minimalen Prog-Flair punkten. Diesmal sind beide Ehepartner am Mikro und Frau Drake kreischt aus allen Rohren. Hier schlägt das Herz jedes Hard Rock-Fans höher und ich muss zugeben meines auch, obwohl ich bekennender Death- und Black Metal-Fan bin. Dann überspannt man für meinen Geschmack den Bogen etwas und kippt in „Filth By The Damned“ immer mehr in die Hard Rock-Schiene und es fehlt die erfrischende Mischung. Dies dürfte auch dem Trio aufgefallen sein, denn im folgenden „Daemon Star“ agieren sie wieder viel facettenreicher und man setzt wieder auf den gewohnten Genre-Mix. Ab diesem Zeitpunkt werden aber die Songs immer kürzer und ich denke diese Reduzierung wirkt sich doch recht negativ auf die Performance von TUBAL CAIN aus. Die Tracks können sich nicht mehr richtig entfalten und enden gefühlt zu abrupt. Schade, denn dadurch können die Amerikaner das anfängliche Niveau nicht halten und es wirkt, als hätte man die zweite Hälfte nur schnell fürs Album zusammengestellt. Eine Ausnahme ist nur das instrumentale Interlude „The Winds Of Limbo“ inklusive dem anschließenden „Drifting To The Black Sun“. Hier können die Amis nochmals aufzeigen und die Scheibe zu einem würdigen Ende bringen.
Fazit: TUBAL CAIN schaffen es, Hard Rock, Heavy-, Thrash-, Melodic Death- und Black Metal zu einem genialen Gesamtwerk zu vermischen. Damit schaffen sie es, selbst einen Kuschelrocker für härtere Genres zu begeistern. Leider geht dem Trio ab der Mitte die Luft aus und erst am Ende findet man wieder zu gewohnter Stärke zurück.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll