THE COLOR OF RAIN – Oceans Above

Band: THE COLOR OF RAIN
Album: Oceans Above
Genre: Progressive/Post Black Metal

Trackliste:
01. Cult Of The Cosmic Flood
02. Corrosion Of The Flesh
03. Oceans Above
04. Guiding Lights To Eden
05. Translusence
06. Pillars Of Creation
07. Urban Misanthropy
08. Darkness Cloacks The Cradle

Das niederländische Trio THE COLOR OF RAIN präsentiert uns eine ungewöhnliche Mischung aus finsterem Death / Black Metal und nahtlos eingefügten Prog-Elementen. Das ist beim Erstkontakt recht komplex und ein bisschen wirr, denn hier wird vieles in den Metal-Topf geworfen und kräftig umgerührt: pechschwarzer, düsterer Death Metal im Stile von Sulphur Aeon mit kaskadischen Soundwällen bildet einen wichtigen Akustikbaustein der Songstrukturen. Das Überraschungsmoment kommt dabei aber nie zu kurz, denn unvermittelt drosseln die drei Musiker das Tempo und lassen uns mit sphärischen Klängen entschweben. Der Gesang wird optimal angepasst, so untermalen emotionaler Klargesang, Flüstern oder verzweifeltes Wehklagen die entspannten Passagen, wohingegen bei den gesteigerten Parts dunkle Growls oder fieses Gekreische vorherrschen. Nach und nach entwickelt sich ein unbarmherziger Sog und apokalyptische Ohrwürmer wie “Corrosion Of The Flesh” oder “Guilding Lights Of To Eden” ziehen uns unwiderstehlich in den Bann. Hintergründige, majestätisch erhabene Leads verbreiten eine dezent harmonische Stimmung, dann gleiten trippige Rhythmen und postrockige Gitarren dahin und fesseln durch spannende Wechselwirkung. Doch Achtung: auch fies beklemmende Töne schmuggeln sich als weitere spannende Nuance in die Songs. Betörende Akustikgitarrenarrangements stechen als herzerwärmende Höhepunkte noch als bereichernde Facette heraus, stehen den flirrenden Takten voller Rhythmenwechsel gegenüber und runden ein breites Gefühlsspektrum optimal ab.

Fazit: Die unübliche Mixtur von THE COLOR OF RAIN entwickelt sich nach einer Eingewöhnungsphase zu einer komplexen und doch nachvollziehbaren Entdeckungsreise, da es immer wieder coole Hooks, griffige Riffs oder eingängige Refrains zum Festhalten gibt. Die progressiven Elemente wirken dabei wie die Kirsche am Kuchen und ergeben im Zusammenspiel ein hervorragendes Debütmeisterwerk!

Punkte: 10 / 10

 

Autor: Leonard