Band: STILL WAVE
Album: Post Atomic Love
Genre: Doom Metal
Label: These Hands Melt
Trackliste:
01. Watch Me Bleed (Tears For Fears Cover)
02. Fortnight (Taylor Swift Cover)
03. Starwound (acoustic)
04. Where Dead Angels Lie (Dissection Cover)

Die italienische Formation von STILL WAVE ist vielleicht der einen oder dem anderen ein Begriff, haben sie doch 2024 ein beachtetes Debüt aufgenommen. Die sing along-tauglichen Alternative-Pop-Perlen, die Charakteristika von ShoeGaze und dunkleren Doomigen Einflüssen gekonnt kombinierten, machten durchaus einen guten Höreindruck. Jetzt liegt eine kleine EP nit vier Tracks vor.
Der Moment, nachdem man sich die Songtitel angesehen hat, nach ein wenig Grübeln und dem ersten Reinhören, der Moment also, in dem man erkennt, dass es sich doch um gelungene Covers handelt, hat etwas Erleichterndes. Zum einen weil ich es persönlich unangenehm langweilig empfinde, wenn Songs einfach nur gecovert werden, ohne einen eigenen Charakter zu entwickeln. Dazu kommt, dass es sich hier auch noch um eine relativ wilde Mischung -TAYLOR SWIFT, TEARS FOR FEARS und DISSECTION – handelt. Ergänzt werden die drei Songs noch durch eine Neuaufnahme eines eigenen Stücks. Erleichternd ist es aber auch zu erkennen, dass die Tracks tatsächlich anders als die Originale, ganz im Stile von STILL WAVE, klingen. Im Zentrum steht eine eigenartige Atmosphäre der Zerbrechlichkeit, die offenbar für die Italiener die Post Atomic Love ausmacht. Liebe in einer Zeit, die durch den Verlust von Identität und dauerhaft tragenden Beziehungen geprägt ist. Wie gesagt, die Covers sind gelungen, wirken wie Songs von Still Wave, aber das Highlight ist die Neuaufnahme des eigenen Songs „Starwound (acoustic)“. Hier sind STILL WAVE am überzeugendsten, authentisch und berührend. Auch das DISSECTION-Cover „Where Dead Angels Lie (Dissection Cover)“ vermag zu gefallen. Hier ist es insbesondere die akzentuierte Schrägheit des Songs und die bardenhafte Interpretation. Bei diesen beiden Songs passt auch die einzigartige Stimme von Valerio Granieri, wo er sich doch bei den anderen beiden, insbesondere bei „Watch Me Bleed (Tears For Fears Cover)“ sehr schwer tut.

Fazit:
Es sind gelungene Covers, die eine eigene Charakteristik entwickeln. Die Atmosphäre ist eigenartig zerbrechlich, auch das ist als Ausdruck der Post Atomic Love gut gelungen. Dennoch: am Ende bleibe ich zurück und frage mich, wozu das Ganze. Ganz rund ist die Sache nicht und es holt nur bedingt ab.
Punkte:

Autor: distelsøl