Band: SODOMIC BAPTISM
Album: Contra Christum
Genre: Death Metal
Label: Fetzner Death Records
Trackliste:
01. Antipsalm. Purification Inthrough Antichrist
02. Posthumous Rebirth
03. Bloody Redemption
04. LCF
05. The Witches Laughter
06. Adepts of Chaos
07. Belial. The Path To Knowledge Of The Abyss
08. Resurrection Outhrough Renunciation Of Grace
09. The Transcendence of Existence

Mit Contra Christum legt die belarussische Formation SODOMIC BAPTISM ihr bislang kompromisslosestes Werk vor. Das Tape erscheint über Fetzner Death Records und steht sinnbildlich für das, was der Untergrund am besten kann: rohe Energie, ehrliche Aggression und völlige Verweigerung gegenüber polierten Trends.
Gegründet 2013 im tiefen Osten Europas, kultiviert die Band seit Jahren einen Stil, der zwischen brutalem Death Metal und okkultem Black Metal oszilliert – ein Klang, der ebenso rituell wie zerstörerisch wirkt. Mit Contra Christum wird dieser Pfad konsequent fortgesetzt, ohne Rücksicht auf Zugänglichkeit oder moderne Glättung.
Schon der Opener „Antipsalm: Purification Inthrough Antichrist“ macht klar, wohin die Reise geht: Rückwärts abgespielte ‚Botschaften‘, okkultisch & düster. Insgesamt erwarten einen donnernde Drums, dissonante Gitarren, Growls/Grunts aus den tiefsten Katakomben. Die Produktion ist ungeschliffen, aber genau das trägt zur Intensität bei – kein Trigger-Overkill, kein Digitalglanz, sondern purer, kalter Druck.
SODOMIC BAPTISM verstehen es, Atmosphäre zu erzeugen, ohne in Ambient oder Post-Elemente zu verfallen. Tracks wie „Posthumous Rebirth“ oder „Adepts Of Chaos“ verbinden technische Raserei mit düsterem Ritualcharakter. Immer wieder schimmert zwischen den Kaskaden ein Gefühl von Bedrohung und spiritueller Gewalt hervor, was an Bands wie (eine langsamere Version von) Deicide, den okkultischen ‚Death‘ von Atrocity oder Azarath erinnert, aber mit eigenem Untergrund-Charme.
Die Vocals sind tief, grollend, kompromisslos, roh und persönlich – kaum Effekte oder Editing, behaltene Schönheitsfehler, kein Cleaner-Beiklang. Der Schlagzeuger hämmert sich präzise durch Blast-Phasen und Tempowechsel, während die Gitarren gleichzeitig Chaos und Struktur liefern. Besonders hervorzuheben ist das Riffing: schneidend, aber nie beliebig, mit einem Händchen für Spannungsbögen, die in brachialen Climax münden. Gelegentlich blitzen Slam/BDM artige Chug-Riffs durch, zu den sonst eher klassisch durchgeschlagenen Riffs.
„The Transcendence Of Existence“ markiert für mich den stärksten und überraschendsten Moment des Albums. Der Song kombiniert pure Aggression mit finsterer Größe und schließt das Werk mit einer beklemmenden Gravitas ab. Ein Stück, das zeigt, dass SODOMIC BAPTISM mehr beherrschen als nur Geschwindigkeit und rohe Gewalt – hier kommt sehr unerwartete Tiefe ins Spiel. Es ist, als träfen sich Deicide und Opeth zu einem nächtlichen Stelldichein – während Gojira und die israelischen Progger Obsidian Tide im Off leise Beifall klatschen.

Fazit:
Contra Christum ist kein Album, das zahm daherkommt — es ist ein dunkler, brutaler Ritualakt in Soundform. Für Fans des kompromisslosen und unkommerziellen (Blackend-) Death Metal bietet es einiges, besonders für jene, die Wert auf rohe Intensität und gelegentliche dissonante Ausflüge legen.
Ich würde dem Album 7 / 10 geben — solide, mit einigen starken Momenten, aber nicht ganz frei von Schwächen. Empfehlenswert für Liebhaber härterer Extremvarianten, mit Augen (und Ohren) für die Schattenseiten des Genres.
Punkte:
Autor: Elfi Davis
