SILIUS – Beneath The Flesh (2025)

Band: SILIUS
Album: Beneath The Flesh
Genre: Thrash/Groove Metal

Trackliste:
01. Gone And Forgotten
02. Captive Breeding
03. Reign Divide
04. Columbian Necktie
05. The Shadow Over…
06. Innsmouth
07. Beneath The Flesh
08. Down My Stone
09. Verdun
10. Shell Shocked
11. Eat The Priest
12. Rise In Riot
13. Satanic Embrace
14. Solitude

SILIUS is back! Voriges Jahr musste man sich mit ihren Singles vergnügen und man hatte auch eine leise Ahnung, dass sie bald etwas Großes veröffentlichen würden – die Intuition hat gesiegt. Ihr drittes Studioalbum Beneath The Flesh, dem die geballte Tiroler Thrashpower innewohnt, wurde vor einem guten Monat veröffentlicht. Pantera trifft auf Exodus, nur mit österreichischem Twist.

Die Band hat einiges an Bühnenerfahrung auf dem Buckel, mit Auftritten quer durch Europa sowie als Support-Band für Soulfly, Biohazard und Arch Enemy. In ihrem achtjährigen Bestehen haben sie sich von Album zu Album im Songwriting gesteigert und die Resonanz aus der europäischen Metalszene ist durchwegs positiv.

Produziert wurde Beneath The Flesh von Andi Reinhart im Subsoundstation und teilweise auch im SILIUS– Hauptquartier. Veröffentlicht wurde das Album über Hellbound Records, in Kooperation mit Running Wild Productions. Es ist nicht nur ein soundtechnischer Ohrenschmaus, sondern in ihm verbergen sich heftige Shredriffs, bombastische Drumbeats und eine Stimme, die dem Sänger Phil Anselmo alle Ehre macht. Nach einem seichten Einstieg mit „Gone And Forgotten“ gehen die Herrschaften in den Angriffsmodus über und hauen uns mit „Captive Bleeding“ sowie dem darauffolgenden Lied „Reign Divide“ um.

In „Columbian Necktie“ wechseln sie zu einer groovigeren Attitüde, die vor mächtigen Trommelschlägen und Riffs á la Dimebag strotzt. Das Herzstück des Albums bildet „Beneath The Flesh”, das wie die österreichische Antwort auf Pantera klingt – nur mit eigenem Twist. Hier wird man hin- und hergeworfen zwischen Trommelsalven und groovigen Gitarrenriffs.

Der Gitarrist gerät bei „Shell Shocked“ in Ekstase und haut ein Solo in die Saiten, dass es nur so quietscht und kracht. Mein persönlicher Favorit ist „Satanic Embrace“, das taktvoll das Genick zum Knacken bringt. Kompromisslos schreiten SILIUS voran und zertrümmern alles, was sich ihnen in den Weg stellt – ein Song mit Schleudertraumagefahr.

Der einzige Song, der in Bezug auf das Genre aus der Reihe tanzt, ist das Schlusslicht „Solitude“. Man bekommt weder verzerrte Gitarren noch Trommelschläge zu hören. Lediglich ein Männerchor mit Hall, der von einer psychedelischen Rockmelodie begleitet wird. Man fühlt sich wie vor dem Kopf gestoßen und die Band stiftet Verwirrung – ein seltsames Ende für so ein Thrash-gewaltiges Album.

Fazit:
Ich finde es spannend- einer heimischen Band bei der musikalischen Entwicklung zuzuhören. Von Hell Awakening und Worship Extinction zu Beneath The Flesh haben ihre Songwriting-Fähigkeiten immer mehr an Biss bekommen. Wer aus Österreich kommt, ein Die-Hard-Thrash-Metalfan ist und wissen will, wie man gute Songs schreibt, ist bei SILIUS genau richtig. Um es mit den Worten der Band abzuschließen, bringt das neue Album – bis auf den Sonderling „Solitude“ – „eure Knochen zum Knacken“.

Punkte: 9 / 10

Autor: Julian D.