Band: SHADOWS GROUND
Album: Wanderer
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Schattenkult Produktionen
Trackliste:
01. Sancitity Vendors
02. Per Mortem
03. Hymn to Allegiance
04. Blackwinged Messengers
05. In My Darkest Dreams
06. Wanderer

Die ukrainische Black Metal-Formation SHADOWS GROUND treibt seit mittlerweile 27 Jahren ihr Unwesen in der schwarzmetallischen Szene und veröffentlichte in dieser langen Zeit neben unzähligen Demos 5 EPs und 8 Longplayer. Das vorliegende Werk trägt den Titel Wanderer und wurde 2020 auf den Markt gebracht. Der vorliegende Silberling wird vom deutschen Label Schattenkult Produktionen vermarktet und beinhaltet 6 Tracks bei einer Unterhaltungsdauer von knapp 39 Minuten.
In gewohnter Atmospheric Black Metal-Manier, sprich frostige Atmosphäre mit eingängigen Melodien und rauem Gekeife, legen die Ukrainer beim Opener „Sancitity Vendors“ los. Positiv fallen definitiv die gut im Gehörgang bleibenden Riffs auf, aber es dauert doch recht lange, bis etwas Abwechslung für frischen Wind sorgt. Bei einer Laufzeit von ca. 6,5 Minuten sind 4 straight gespielte Minuten doch etwas heftig. Erst dann bekommt die Nummer mehr Facetten und kann den Zuhörer wieder abholen. Im zweiten Track „Per Mortem“ gelingt es den Ost-Europäern besser für Schwung zu sorgen, auch wenn man hier keine großen Gefühlsausbrüche in Form von Riff-Salven erwarten darf. Man lässt sich einfach weniger Zeit als zuvor und das trägt positiv zum Hörerlebnis bei. Die dritte Nummer „Hymn To Allegiance“ ist dann das bisher unangefochtene Highlight auf dem Album. Man agiert rasanter, abwechslungsreicher und kann den Zuhörer vom ersten Anschlag an abholen. Diesmal gerät auch der atmosphärische Part etwas in den Hintergrund und das tut der Performance hörbar gut. Im vierten Werk „Blackwinged Messengers“ kehrt man wieder zu anfänglicher Darbietung zurück, wobei man diesmal zu straighte Gangart vermeidet und schneller zum Punkt kommt. Auch raue Black Metal-Passagen machen das Spiel facettenreicher und dadurch kann man den Hörer besser binden. Frostige und raue Schwarzmetall-Kunst bekommt man dann im vorletzten Song „In My Darkest Dreams“ zu hören. Die Nummer hat ein leicht episches Flair, bietet aber für die Laufzeit von über 6 Minuten etwas zu wenig Abwechslung. Ab der Mitte plätschert die Performance nur noch vor sich hin und bietet keine nennenswerte Abwechslung mehr. Schade, denn der Track hätte mehr Potential gehabt. Zum Abschluss folgt noch der Titel-Track „Wanderer“, der mit knapp 8 Minuten Spielzeit das längste Werk auf dem Album ist. Man legt von Beginn weg druckvoll los und kann den Zuhörer nochmalig in seinen Bann ziehen. Trotz der überdurchschnittlichen Laufzeit können SHADOWS GROUND überraschenderweise den Zuhörer gut bei Laune halten und bringen dieses Album zu einem versöhnlichen Abschluss.

Fazit:
SHADOWS GROUND lassen ihr vorhandenes Potential immer wieder aufblitzen, schaffen es aber nicht, es konstant abzurufen. Dadurch haben manche Songs langatmige Passagen und können nicht voll überzeugen. Wer einen Mix aus atmosphärischem und rauem Black Metal spannend findet, der sollte sich die Ukrainer nicht entgehen lassen!
Punkte:

Autor: Thomas Mais-Schöll