Band: RITUAL MASS
Album: Cascading Misery
Genre: Death Metal
Label: 20 Buck Spin
Trackliste:
01. Obsidian Mirror
02. Immeasurable Hell
03. Looming Shapeless Entity
04. Cascading Misery
05. Frozen Marrow
06. Disquiet

RITUAL MASS ist eine Death Metal-Formation aus Amerika. Gegründet wurde die Band 2016 in der Großstadt Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania. Nach einem Demo (2017) folgte mit der 2019 erschienenen EP Abhorred In The Eyes Of God das erste Output der Amerikaner. Für das vorliegende Debut-Album Cascading Misery unterschrieb man einem Vertrag beim amerikanischen Label 20 Buck Spin. Das Werk erblickte im September 2025 das Licht der Tonträger-Welt, beinhaltet 6 Tracks und bietet todesmetallische Unterhaltung für knapp 41 Minuten.
Schon zu Beginn wird klar, dass man hier ein sehr düsteres Album serviert bekommt. Die Atmosphäre in „Obsidian Mirror“ ist von Anfang an sehr gedrückt und nach knapp 1,5 Minuten nimmt der Song dann erstmals Fahrt auf. Der Sound, minimal dumpf, kann jedoch durch druckvolle Wiedergabe überzeugen. Nach der guten Einleitung verfällt man aber zu sehr in vorgefertigte Genre-Muster. Soll heißen man agiert sehr straight und bietet dem Zuhörer nur sehr wenig Abwechslung. Dieser Umstand ist schade da einzelne Riffs nach schwedischem Death Metal klingen und vielleicht hätte man sich diesen Stil als Vorbild nehmen sollen. Auch im darauffolgenden Track „Immeasurable Hell“ bekommt man knallharten Death Metal geboten, der sogar minimale Deathcore-Ansätze hat. Leider kann man auch hier nicht auf ganzer Linie überzeugen, obwohl man diesmal wesentlich mehr Abwechslung zu bieten hat. Dies geht aber auf Kosten des Spielflusses. Mit bedrohlicher Atmosphäre kann man dann im dritten Werk „Looming Shapeless Entity“ aufwarten, einer der wenigen Lichtblicke in der Performance der Truppe. Zumindest schafft man es in dieser Nummer, den Hörer mit stampfenden Riffs ein Kopfnicken zu entlocken. Im Titel-Song „Cascading Misery“ packt man dann den Knüppel aus und zeigt zu Beginn, dass man sich in diesen Gefilden durchaus wohl fühlt. Auch diesmal wirkt es, als würde man bewusst jeglichen Wiedererkennungswert in der Musik vermeiden wollen. Sobald eine Passage eingängiger wird, folgt rasch ein Wechsel, um eine musikalische Wand zum Zuhörer aufzubauen. Diese Klangwand macht es schwer, einen Zugang zu der Mucke der Amis zu finden. Zu Beginn von „Frozen Marrow“ bleibt diese fiktive Wand erhalten und erst ab der Mitte schleichen sich wieder groovigere Klänge ein und machen so die Nummer wieder zugänglicher und die „Lärm-Kulisse“ wird in den Hintergrund gedrängt. In diesem Momenten lassen RITUAL MASS immer wieder ihr großes Potential aufblitzen. Zum Abschluss bekommt man mit „Disquiet“ ein ca. 14,5 Minuten langes Mammut-Werk vorgesetzt und bei dieser Laufzeit wird dem Zuhörer schon vorm Abspielen mulmig zu Mute. Das anfangs doomig angelegte Stück benötigt knapp 3 Minuten um sich zu entfalten und nimmt dann ordentlich Fahrt auf und man bekommt Geknüppel der besonderen Art vorgetragen. Nach knapp 8 Minuten erfolgt dann ein abrupter Break und es geht ruhig und sehr harmonisch weiter. Dieser Stilbruch kann den Zuhörer gewaltig überraschen und zeigt einmal mehr was möglich wäre, wenn man es will. Man schlägt dann wieder doomige Klänge an und bringt dieses nervenaufreibende Album zu einem würdigen Ende.

Fazit:
RITUAL MASS vermischen in ihrer Musik groovige Riffs mit schwer überwindbaren Klangwänden, die es dem Zuhörer schwer machen sich auf die Performance einzulassen. Die Amerikaner lassen ein ums andere Mal ihr Potential aufblitzen und man darf daher gespannt sein, wie sich die Jungs weiterentwickeln.
Punkte:

Autor: Thomas Mais-Schöll