POGARDA – Czarne Obrazy (2025)

 

Band: POGARDA
Album: Czarne Obrazy
Genre: Progressive Black Metal
Label: Godz Ov War Productions

Trackliste:
01. Lament
02. Nieludzkie Pragnienie 
03. A Czwartą Plagą… 
04. Freski
05. Wilki wyją 

Progressive Black Metal gilt als eine der jüngsten, schwer greifbaren Ausformungen des Genres: nicht Ambient, nicht Post-Black, sondern etwas Eigenständiges dazwischen – kantig, individuell und bewusst unkonventionell. Wie es funktionieren kann, zeigt die polnische Formation POGARDA auf ihrem Debüt Czarne Obrazy, das zu einem Musterbeispiel dieser Stilrichtung avanciert.

Gleich der Opener Lament bringt hervorragende Rhythmik und brachial hartes Riffing mit sich. Nach einem instrumental gehaltenen, ambientartig wirkenden Intro entfaltet sich ein melodisch schwerer, einprägsamer Melodiebogen, der den Hörer sofort in die Welt dieser neuen Ausrichtung zieht. Epik und Dramatik, pur, dicht, aber nie überladen ist wohl die perfekte Beschreibung für Nieludzkie Pragnienie, den zweiten Track der insgesamt fünf Nummern starken EP.
Dieser hält nämlich das hohe Niveau und überzeugt mit dramatisch gesetzten Gitarrenparts, individueller Harmonie und depressiv wirkender Schwere, die von eiserner Härte getragen wird. Einzig die langgezogenen ruhigen Breaks nehmen der ansonsten starken Nummer etwas von ihrer Wucht.

Ohne ein einziges Tremolo, dafür mit klassisch peitschendem Tom-Run, setzt A Czwartą Plagą… nahtlos an. Wieder stehen die hervorragende Gitarrenarbeit und die großartige Melodieführung im Vordergrund, ohne die depressive, schmerzverzerrte Grundstimmung zu durchbrechen. Der rote Faden bleibt klar sichtbar – beeindruckend für eine Band, die erst 2025 gegründet wurde.

Dass POGARDA bereits jetzt eine unverkennbare Handschrift entwickelt haben, zeigt sich besonders in Freski, dem stärksten Track der EP. Neben der ohnehin exzellenten Instrumentalarbeit glänzt das Stück mit einem Stilmittel, das man so nicht erwartet hätte: einem klassischen Soundteppich, der Tiefe und Schwere erzeugt, jedoch bewusst hinter dem Riffing bleibt. Mehrere Breaks und ein herausragendes Solo, das melancholische Traurigkeit ebenso transportiert wie feierliche Größe, machen den Song zu einem emotionalen wie technischen Höhepunkt.

Der Closer Wilki wyją beendet die EP würdig. Nach einem unplugged gehaltenen Intro, das noch einmal traurige Schwere heraufbeschwört, prescht der Track atmospherisch-blackig voran und trägt immer wieder kleine Death-Nuancen in sich. Auch hier bleibt die einzigartige Melodieführung klar erkennbar, allerdings nimmt das abrupte Abbremsen der Nummer etwas Kraft, dennoch wirkt der Song durchdacht, passend zum Gesamtkonzept und als Abschluss eines beeindruckend stimmigen Erstlings absolut gelungen.

Fazit:
Mit Czarne Obrazy liefern POGARDA ein Debüt ab, das klar zeigt, wie viel Gefühl für Melodieführung, Dramaturgie und individuelle Klangästhetik in dieser jungen Formation steckt. Die EP überzeugt vor allem dann, wenn Härte, Schwere und die charakteristische progressive Note ineinandergreifen und die einzigartige, schmerzdurchzogene Atmosphäre tragen. Auch wenn manche ruhigen Passagen etwas lang gezogen wirken oder einzelne abrupte Übergänge an Tragweite einbüßen lassen, bleibt ein Erstling, der neugierig macht und der zeigt, dass POGARDA imstande sind, aus ihrer noch jungen stilistischen Identität etwas Eigenständiges und Zukunftsträchtiges zu formen.

Punkte:

Autor: Nicki