ONHEIL – Storm Is Coming (2014)

Band: ONHEIL
Album: Storm Is Coming
Genre: Blackened/Melodic Thrash/Death Metal

Trackliste:
01. Embrace The Chaos
02. Kill Tomorrow
03. Self-Destruction Mode
04. The Omega Legions
05. Storm Is Coming
06. The End Of Everything
07. Wings Of Death
08. Dronkenschap in Duisternis II
09. Nature´s Wrath
10. Streams Of Silence

Dieses quirlige Quintett aus den Niederlanden versorgt uns seit Ende der 90er auf drei Alben mit qualitativ hochwertigem, speedigem Black Metal mit Thrash-Vibes. Storm Is Coming, das zweite Werk, hat bereits eine Dekade am Buckel, ist jedoch gut gealtert.

Der Sound der Platte ist etwas höhenlastig und schneidet deshalb richtig schön schrill in Mark und Bein. Die fünf Musiker bauen in ihre Speed-Attacken immer wieder hochmelodische Läufe und groovige Zwischenspiele ein, sodass Freunde melodischer Black Metal-Klänge und Speed-Freaks unter einen Hut gebracht werden. Beim Opener streut die Band ein kurzes Basssolo ein und growlt bzw. kreischt nach Herzenslust alles in Grund und Boden. Die melodischen Leads sind hier König, eingängige Refrains zum Mitgrölen geraten daher ins Hintertreffen. Ein paar stimmliche Experimente lockern auf, manchmal hält sich die Partie auch hinsichtlich des Tempos nobel zurück, um die Attacken noch bissiger zu gestalten. Alle Freunde dissektionärer Klänge und No Fashion-Bands wie Sacramentum mit leichtem Hang zu thrashigen Strukturen werden wohl ihre helle (oder dunkle?) Freude an ONHEIL haben. Das schwelgerische Tempo, in dem „The Omega Legions“ dahinstapfen, steht der Dynamik sehr gut zu Gesicht. Gleich danach spielen ONHEIL beim episch ausladenden Titelsong alle Trümpfe aus: beschauliche Parts, überschwänglicher Speed, coole Breaks, doppelstimmige Gitarrenmelodien (Maiden-Fans aufgepasst!), nette Stereoeffekte, eine verständliche Stimme und auch einige Atempausen fügen sich zu einem kurzweiligen, von peitschenden Vibes gespickten Gesamtwerk zusammen. Knatternde Riffs prägen dieses Werk weiterhin und die Musik macht einfach gute Laune, ohne plakativ eingängig zu sein. Der aufbrausende Aufbau von „Wings Of Death“ weiß zu gefallen- zuerst mit Bedacht, ein bisserl Catchiness, jede Menge Speed und teils zweistimmige Vokalvariationen in wohldosierter Form – das macht Spaß! Am Ende stehen noch zwei Songs, die direkt und kompromisslos jeden Widerstand hinwegfegen, aber etwas zu eindimensional alles niederbügeln, ehe ein sanftes Outro für ein rundes Finale sorgt.


Fazit: Speed, Melodie und eine Prise Experimentierfreude fusionieren auf Storm Is Coming zu eienm kurzweiligen, sehr unterhaltsamen Album, dem nur die großen Refrains zur absoluten Klasse fehlen. Gerade diese Unaufdringlichkeit hat aber ihren Reiz!

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard