Band: NYRAK
Album: Phoenix Mortis
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Void Wanderer Productions
Trackliste:
01. Leviathan
02. Promethean Fire
03. Floods Of Gilgamesh
04. Die Verwandlung
05. In The Halls of the Aesir
06. Phoenix Mortis I: In This Void
07. Phoenix Mortis II: Requiem
08. Phoenix Mortis III: Ashes To Flesh

Die belgische Atmospheric Black Metal-Gruppe NYRAK konnte sich in den letzten Jahren einen Namen in der Szene machen und zuletzt auch durch gelungene Live-Auftritte zusätzlich auf sich aufmerksam machen. Auch punkto Releases waren die Belgier nicht untätig, veröffentlichten sie doch in den letzten 3 Jahren immerhin 3 Longplayer und eine EP. Das neueste Album trägt den Titel Phoenix Mortis und wurde im Oktober 2025 über das niederländische Label Void Wanderer Productions auf den Markt gebracht. Die Scheibe wurde mit 8 Tracks bestückt und bietet Unterhaltung für ca. 45 Minuten.
Der Opener „Leviathan“ ist eine der im Vorfeld bereits veröffentlichten Singles. Somit kannte ich diese Nummer schon und gerade dieser Song steigerte die Vorfreude auf dieses Release immens. Nach ruhigem Beginn startet der Track überfallsartig und es entsteht sofort eine düstere und zugleich erhabene Atmosphäre, die seinesgleichen sucht. Gefühlt verabschiedet man sich schon zu Beginn vom Status der unbekannten Underground-Band und ich könnte mir gut vorstellen, dass die Jungs bald auf größeren Bühnen zu bewundern sind. Auch im zweiten Track „Promethean Fire“, der ebenfalls vorab als Single ausgekoppelt wurde, setzt man auf einen ähnlichen Aufbau und startet wieder wie von der Tarantel gestochen. Die eingängige Melodie bleibt auch hier im Vordergrund, kann aber diesmal nicht so fesseln. Trotzdem kann man das hohe Niveau aufrecht erhalten und nach wie vor überzeugen. „Floods Of Gilgamesh“ besticht wieder durch sehr episches Flair und könnte glatt als Soundtrack für eine Weltuntergangs-Verfilmung herhalten. An der vierten Stelle folgt dann mit „Die Verwandlung“ der dritte Vorbote zum Album-Release. Zu den gewohnten Klängen gesellen sich diesmal zwischenzeitlich groovigere Riffs und man bewegt sich öfter im Mid-Tempo-Bereich. Man läuft trotz der tollen Atmosphäre Gefahr, den Zuhörer mit zu viel Melodien und ähnlichem Aufbau zu überfordern bzw. dessen Aufmerksamkeit zu verlieren. Mit „In The Halls of the Aesir“ wird der zweite Abschnitt des Albums eingeleitet. Hier kann man sich zumindest ein wenig von den bisherigen Strukturen lösen und mit kleinen Änderungen frischen Wind erzeugen. Der namensgebende Titel „Phoenix Mortis“ wurde in drei Teile aufgeteilt. Den Anfang macht „In This Void“ und hier hat man das Gefühl, dass NYRAK eine neue Ära einläuten. Die Musik wirkt erfrischender, noch epischer und eingängiger als zuvor und die Strukturen wirken auch etwas innovativer gestaltet. Der zweite Abschnitt „Requiem“ erinnert dann leider schon wieder an die anfängliche Performance der Belgier. Streng nach Handbuch startet man rasant und lässt dann Melodien auf den Zuhörer niederschmettern. Auch wenn die Nummer wirklich ansprechend klingt, ist sie wieder zu ähnlich aufgebaut. Den Abschluss der Trilogie macht dann „Ashes To Flesh“ – und hier legt man sich nochmals ordentlich ins Zeug. Auch wenn man sich nicht neu erfindet, wirkt diese Nummer sehr erfrischend und lebendig und dadurch kommt dieses ansprechende Werk zu einem würdigen Ende.

Fazit:
NYRAK zeigen einmal mehr, dass sie ein absoluter Geheim-Tipp in der Atmospheric Black Metal-Szene sind. Leider gelingt es den Belgiern nicht immer für ausreichend Abwechslung zu sorgen. Jeder Track für sich kann überzeugen, aber im Gesamtpaket wirkt es doch etwas gleichförmig auf Grund von sehr ähnlichen Songstrukturen. Insgesamt aber ein überdurchschnittliches Werk, dass man als Genre-Fan unbedingt kennen sollte!
Punkte:
Autor: Thomas Mais-Schöll
