
Band: LUDUS UMBRARUM
Album: Reveria Umbrarum In Tenebris
Genre: Symphonic Black Metal
Trackliste:
01. Invocation From The Abyss
02. Through Night And Storm
03. Veil Of Obscurity
04. Rise
05. Shadows Embrace
06. Buried In The Past
07. Eternal Darkness
08. Only The Strong Prevail
09. Purgatory
10. Echoes Of The Fallen Realm
Was herauskommt, wenn man die düster-sakrale Atmosphäre früher Dimmu Borgir mit den kalten Weiten von Limbonic Art kreuzt – und das Ganze durch einen Hauch elektronisch anmutender Klangflächen jagt, die fast schon an Darkwave oder alte House-Tracks erinnern – das zeigt LUDUS UMBRARUM auf Reveria Umbrarum in Tenebris. Das serbische Ein-Mann-Projekt legt hier nach mehreren Singles sein erstes vollwertiges Studioalbum vor: zehn Tracks, die voll auf Melodie, Atmosphäre und düstere Dramaturgie setzen.
Der Einstieg „Invocation From The Abyss“ ist rein instrumental und wunderschön komponiert: mystisch, ruhig, ohne Kitsch – ein synthetischer Abstieg in tiefere Klangschichten. Nahtlos folgt „Through Night And Storm“, das mit Regen, flüsterndem Sprechgesang und sauberen Blastbeats aufwartet. Die Vocals sind übertrieben dramatisch, aber passen genau zu dem, was hier versucht wird: Symphonic Black Metal, der mehr Theaterstück als Angriff ist – getragen von Klavier und bewusstem Tempodruck.
„Veil Of Obscurity“ folgt dem gleichen Muster: langsames Tempo, klanglich durchinszeniert, ohne den Anspruch an technische Raffinesse. Aber das ist gewollt – Atmosphäre statt Präzision. Erst mit „Rise“ kommt Bewegung ins Spiel: Blasts, mehr Tempo, stärkere Dynamik. Der Song erinnert entfernt an Anorexia Nervosa, allerdings ohne deren Aggression oder Schärfe – es bleibt melodisch, kontrolliert, fast etwas zu brav.
Mit „In Shadow’s Embrace“ und „Buried In The Past“ tritt der Einfluss von Limbonic Art und frühem Dimmu Borgir deutlich hervor – speziell For All Tid und Stormblåst scheinen hier als klare Referenzen durch. Kalte Klangflächen, verträumte Keyboards, ein klarer Hang zum Soundtrackhaften.
Die letzten drei Tracks „Eternal Darkness“, „Only The Strong Prevail“ und „Purgatory“ setzen nochmal stärker auf Melodie und Struktur. Der Fokus liegt hier ganz klar auf symphonischer Breite – allerdings auf Kosten der Spannung. Speziell bei „Only The Strong Prevail“ und „Purgatory“ hätte ein reduzierter Keyboardeinsatz gutgetan – die Tracks verlieren sich in Wiederholungen und wirken dadurch stellenweise leer und ideenarm.
Der Abschluss „Echoes Of The Fallen Realm“ bringt die nötige Versöhnung: ein rein instrumentales Outro mit nostalgischer Synth-Ästhetik, das an den epischen Mittelteil von Windirs Journey to the End erinnert –, stimmungsvoll und gelungen.
Fazit:
Reveria Umbrarum In Tenebris ist ein klassisches Symphonic-Black-Debüt, das stark auf Atmosphäre und Melodie setzt – mit klar hörbaren Einflüssen von Dimmu Borgir und Limbonic Art. Technisch eher schlicht, stellenweise zu keyboardlastig und nicht frei von Längen, aber in seinen stärksten Momenten stimmig, strukturiert und mit eigenem Charakter. Kein Gamechanger – aber eine konsequente Veröffentlichung für Liebhaber des symphonischen Black Metal, der auch stellenweise langatmiger sein darf.
Punkte: 8/ 10
Autor: Nicki