LUCTUM – Ashes Of The Titans (2020)

Band: LUCTUM
Album: Ashes Of The Titans
Genre: Atmospheric Black Metal

Trackliste:
01. Neglect
02. Dithyrambic Awakening
03. Fortress Of Avarice
04. Kronos Devouring His Son
05. Theriomorphic Divinations Of Heiress Nocturna 
06. The Rotting House 
07. Feeding On The Flesh Of A Memory

Die 2014 gegründete Band LUCTUM aus Oregon beweist mit ihrem Debütalbum Ashes Of The Titans eindrucksvoll, dass guter Black Metal keineswegs zwangsläufig aus Norwegen, Finnland oder Russland kommen muss.
Sie selbst bezeichnen ihren Stil als Atmospheric Black Metal, wobei ihr erster, 7-Track starker Longplayer stilistisch eher im Bereich des soliden, Old School Black Metal mit atmosphärischen Elementen angesiedelt ist – musikalisch schimmern dabei deutlich Einflüsse von Bands wie Uada, Diabolic Oath und Evilfeast durch.

Der Einstieg ins Album fällt mit „Neglect“ noch rau, simpel und wenig atmosphärisch aus – hier fühlt man sich unweigerlich an die frühen Werke von Gorgoroth oder die neueren Releases von Darkthrone erinnert. Doch bereits mit der zweiten Nummer „Dithyrambic Awakening“ gewinnt der Sound deutlich an Melodik, Tiefe und Dichte. Spätestens mit dem dritten Track, „Fortress Of Avarice“, gelingt es der Band, trotz merklich erhöhten Tempos und spürbar gesteigerter Aggressivität, eine eindringliche Stimmung zu erzeugen.

Diese intensiv-düstere Atmosphäre hält sich konsequent bis zur fünften Nummer „Theriomorphic Divinations Of Heiress Nocturna“, wobei hier zusätzlich auch die in den Tracks drei und vier beinahe verloren gegangene Räudigkeit plötzlich wieder hervortritt. Ein interessanter Kontrast, der musikalische Abwechslung garantiert.

Ein weiterer überraschender Kurswechsel erwartet den Hörer dann mit Track 6: „The Rotting House“. Hier ist’s dann schon wieder vorbei mit der zuvor aufgebauten Atmosphäre; stattdessen präsentiert sich der Song roh, kratzig und kompromisslos. Musikalisch fühlt man sich sofort an die Herren von Horna und deren Werk „Hengen Tulet“ erinnert – allerdings mit noch mehr Tempo, Aggression und ungeschliffener Härte.

Abgeschlossen wird die LP mit dem siebenminütigen Track „Feeding On The Flesh Of A Memory“, der erneut äußerst räudig startet, jedoch überraschenderweise gegen Ende die zuvor verlorene Stimmung wieder einfängt und das Album dadurch geschickt abrundet.

Fazit:

Mit Ashes Of The Titans gelingt LUCTUM ein beeindruckender Erstling, der vor allem durch die gekonnte Verbindung von stimmungsvollen und rau-aggressiven Elementen überzeugt. Die spürbaren stilistischen Brüche sorgen dabei für Spannung und Abwechslung, ohne dass der musikalische rote Faden verloren geht. Ein hörenswertes Debüt, das Fans von klassischem Black Metal mit leicht atmosphärischer Färbung definitiv ansprechen dürfte.

Punkte: 8/ 10

  

Autor: Nicki