
Band: KERBEROS
Album: Apostle To The Malevolent
Genre: Symphonic/Progressive Death Metal
Trackliste:
01. Praeludium in H Moll
02. Near-Violence Experience
03. Liar Within
04. Alpine Sea
05. Apostle To The Malevolent
Kerberos, der mythologische ‚Höllenhund‘, soll dafür sorgen, dass Lebende nicht in die Unterwelt gelangen und die Toten eben dort bleiben. Ob sich das Schweizer Quartett KERBEROS mit dieser Funktion identifiziert, bleibt offen. Fest steht aber, dass sie in ihrer Musik Welten in ihrem Symphonic Progressive Death Metal zusammenführen wollen. Nun liegt mit Apostle Of The Malevolent das zweite Album mit rund 30 Minuten in der Länge einer EP vor.
Getragene Epicness, opulente Orchestrierung, komplex-progressive Gitarrenarbeit und brutale Grobheit sollen zu einem einzigartigen und eigenständigen Neuen emergieren. Der Opener „Praeludium in H Moll“ trägt gleich mit getragener Orgelmusik dick auf und schafft den passenden Rahmen. „Near-Violence Experience“ bringt den Metal ein. Ein ordentliches Riff eröffnet den Song und wird ein paar Takte später durch Drums, Streicher und Klavier ergänzt. Fertig ist das Symphonic Death-Gemisch. Doch halt, es fehlen noch die Vocals! Growls setzen ein, werden durch einen opernhaften Sopran kontrastriert, später auch männliche clean Vocals. Dabei fällt auf, ganz so sicher sind die Vocals nicht. Die Songstruktur ist recht klassisch, kräftige Drums, harte, kurze Riffs, das eine oder andere Interludium, ein prägnantes Gitarrensolo, zwischendurch garniert mit Keyboard-Linien oder Prog und Technical Death-Sequenzen. Das Rezept bleibt über die vier Songs hinweg sehr ähnlich, das Quartett kann dabei an den Instrumenten durchaus beeindrucken. Schicht über Schicht lagern sich die Tonspuren, allerdings ohne klebrig zu sein, allein es fehlt der für mich so wichtige emotionale Anker, der mich catcht, der mich an die Leine nimmt und nicht mehr los lässt. Am ehesten gelingt das noch in „Alpine Sea„. Choräle, weibliche clean Vocals und in der Mitte des Songs auch noch eine nette längere, druckvolle Prog-Sequenz, die ganz ordentlich Laune macht.
Fazit:
Opulente Instrumentierung und Dramaturgie, beeindruckende Prog Death-Sequenzen oder auch massive Orgelpassagen. Klargesang und harsche Vocals im Wechselspiel, nicht immer aber werden die Töne sicher getroffen. Die EP ist insgesamt damit ganz in Ordnung, für Liebhaber des Symphonic Prog auch sicher gut hörbar, aber eher nicht geeignet um Neulinge zu begeistern.
Punkte: 6/ 10
Autor: distelsøl