Band: HOODED MENACE
Album: Lachrymose Monuments Of Obscuration
Genre: Death Doom Metal
Label: Season Of Mist
Trackliste:
01. Twilight Passages
02. Pale Masquerade
03. Portrait Without A Face
04. Daughters Of Lingering Pain
05. Lugubrious Dance
06. Save A Prayer
07. Into Haunted Oblivion

Die finnischen Haudegen von HOODED MENACE melden sich mit ihrem siebenten Album zurück. Seit 2007 versucht das Trio rund um Lasse Pyykkö einen ungewöhnlichen Spagat zwischen klassischen Heavy Metal und düsteren Doom-Death mit Lyrics rund um Horrorgeschichten und deren morbiden Charme. Mit „Lachrymose Monuments Of Obscuration“ schlagen sie nun ein weiteres Kapitel ihrer Horrorgeschichten auf.
Riffs, die aus den 1980-ern zu stammen scheinen, werden mit druckvollen Doublebass-Attacken kombiniert, diesen wiederum wird eine geister- und schauderhafte Cello-Linie an die Seite gestellt. Micropitching darf ebenso wenig fehlen, wie große, fast leinwandbreite, Melodien. Darüber die unverkennbaren Vocals von Harri Kuokkanen. Es ist schon eine wilde Mischung, die von den drei Finnen kredenzt wird. Im Vergleich zu den letzten Alben werden die Heavy Metal Vibes zwar deutlich zurückgedrängt, aber sie haben weiterhin ihren Platz. In den Lyrics hat man sich weitgehend von klassischen Motiven entfernt, und thematisiert den Horror abstrakter auch subtiler. Es sind nicht mehr blutspritzende Szenen, sondern gesichtslose Portraits die Schauder über den Rücken jagen sollen und das letzte Gebet erzwingen.
Musikalisch erfüllt man diesen Anspruch nur bedingt. Das Trio beherrscht ohne Zweifel seine Instrumente, die Produktion ist sauber, ja ich bin geneigt zu sagen, brilliant. Diese Kombination eröffnet einen eindrucksvollen Klangraum, der sowohl Volumen, Tiefe und Dynamik zu bieten hat. Allein die Songs selbst erreichen dieses Niveau nicht. Das Songwriting ist in Ordnung, die Progression weitgehend erwartbar, aber das Storytelling geht nicht auf. Der Spannungsbogen will die Songs nicht tragen, sodass es irgendwie künstlich und an der Oberfläche bleibt. Gerade der subtilere Horror verlangt auch subtilere musikalische Mittel, um harmonisch eingebettet zu sein.

Fazit:
HOODED MENACE bleiben ihrem ungewöhnlichen Stil treu und schmelzen auch in ihrem siebenten Album Elemente aus klassischen Heavy Metal in den dunklen doomig-deathigen Klangkörper ein. Das gelingt über weite Strecken erstaunlich gut, ist gut produziert und doch vermag der Horror die Hörerin nicht am Kragen zu packen oder gar zu verschlingen.
Punkte:

Autor: distelsøl