HEXAGRAF – Walsen van hoop (2025)

  

Band: HEXAGRAF
Album: Walsen van hoop
Genre: Blackened Doom Metal
Label: Void Wanderer Productions

Trackliste:
01. Stoflongen
02. Koud geslagen
03. Om organen te vernietigen
04. Sterven is vreten
05. Walsen van hoop
06. Bijtend in de geest van productie

Walsen van hoop ist der klingende Titel, den die beiden Blackened-Doomer von HEXAGRAF aus den Niederlanden für ihr Debütalbum gewählt haben – ein Release, das düstere, beklemmende Atmosphäre, erdrückenden Doom und wütenden Black Metal mit symphonischen, orchestralen Keyboardklängen verbindet und so eine ganz eigene Stimmung zwischen Angst, bedrückender Schwere und rasender Verzweiflung erzeugt.

Der 6 Tracks starke Longplayer startet mit Stoflongen, einer Nummer, die atmosphärisch-blackig dahinsimmert und mit dreckig-doomigem Gesang daherkommt, der trotz eingängiger Melodieführung eine bedrohliche Schwere mitbringt. Wütende 350er Blasts und schmerzerfülltes Gekreische machen den Track abwechslungsreich, während das klare Mastering dafür sorgt, dass die einzigartige Rhythmik und die starke Bassline deutlich hörbar bleiben.

Ruhig und mystisch – mit überraschend schönen Clean Vocals – startet Koud geslagen und kippt anschließend in jene doomige Schwere, die Fans von Forgotten Tomb oder The Ruins of Beverast lieben. Symphonische Elemente bleiben präsent und öffnen immer wieder atmosphärische Räume zwischen all der Düsternis. Gehalten von Midtempo mit punktuellen Ausbrüchen, setzt der Track ein stimmiges Fundament für den gesamten Albumkontext, was Track drei, Om organen te vernietigen, das – im Gegensatz zum Vorgänger – fast schon symphonisch-fröhlich anmutet und durch Synth- und Keyboardteppiche stärker ins Ambient- bzw. atmosphärische Black-Metal-Gefilde driftet, ein bisschen zum Outlaw der Platte macht. Eine willkommene Abwechslung, die im Albumkontext jedoch leicht unstimmig wirken kann. Für sich betrachtet ist der Track jedoch herausragend: abwechslungsreich, mit starken Leads und einer markanten Melodieführung.

Diese Qualität setzt sich in Sterven is vreten” fort, das wieder deutlich düsterer und doomiger gehalten ist. Die Instrumentalistik rast schwer und schwarzmetallisch, während die Vocals im dreckig-doomigen, Schlotz- Bereich verharren und so eine einzigartige Mischung aus Raserei und Verzweiflung erzeugen. Eine hervorragende Balance aus Raserei und Verzweiflung, die durch symphonisch schöne Klanglandschaften und depressiv anmutenden Sprechgesang aufgelockert wird.

Mit dem Titeltrack “Walsen van hoop” wird es noch drückender und schwerer, ohne dass die Abwechslung leidet. Wunderschöne Clean-Parts, die eher post-blackig als doomig wirken, eine tief doomige Basslinie, reißende Blasts und aggressives Riffing treffen auf eine bedrohlich langsame Grundstimmung. Das Resultat ist ein Track, der stilistisch kaum eindeutig einzuordnen ist – und gerade deshalb hervorsticht.

Der Closer Bijtend in de geest van productie liefert sieben Minuten depressiv-drückende Kälte. Der Track beginnt tief traurig, fließt in einen symphonisch-atmosphärischen Teil und steigert sich schließlich zu gewaltigem Geballer. Allerdings wirkt das industrialartige Interludium als deutlicher Störfaktor, denn beim Mittelteil, der mit reißenden Blasts und purer Kälte daherkommt, fragt man sich zwangsläufig, was die Telefonhotline-artigen Vocals hier zu suchen haben. Auch der Übergang in den atmospheric Black Metal-Teil gelingt weniger smooth: Der Break wirkt abrupt und etwas zusammengeklebt, was dem Stück spürbar Wucht nimmt. Die einzelnen Fragmente – bis auf die Telefonansage – funktionieren hervorragend, doch wäre hier trotz starkem Leadspiel, gelungenen Soundteppichen und eingängigen Melodien ein durchdachteres Songwriting und weniger MischMasch der Stile die bessere Wahl gewesen.

Fazit:
Walsen van hoop ist ein drückendes, atmosphärisch dichtes Debüt, das zwischen Doom-Schwere, wütender Black-Metal-Raserei und symphonischer Epik eine starke eigene Stimmung erschafft. HEXAGRAF überzeugen besonders dann, wenn sich die doomig-bedrohliche Aura mit den orchestralen Klanglandschaften verbindet und sich die charakteristische Melodieführung entfalten darf. Trotz aller Stärken bleiben einige Brüche im Songwriting spürbar, vor allem wenn stilistische Sprünge etwas zu abrupt wirken oder einzelne Elemente – wie das industrialartige Interludium – aus dem Gesamtbild herausfallen. Doch auch diese kleinen Stolpersteine mindern den Wert des Albums nicht wesentlich; sie zeigen vielmehr, dass die Band mutig experimentiert, auch wenn nicht jeder Ansatz völlig aufgeht. Unterm Strich steht ein starkes, intensiv atmosphärisches Release, das mit eigenem Flair punktet, düster nachhallt und neugierig macht, wie HEXAGRAF diesen besonderen Klangkosmos künftig weiter ausbauen werden.

Punkte:

Autor: Nicki