ECR.LINF – Belluaires (2024)

Band: ECR.LINF
Album: Belluaires
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Le Désespoir Du Prophète 
02. Tribunal De L’âme 
03. La Danse Des Crânes
04. Missive 
05. Le Royaume Du Vide
06. Ultime Projection
07. Valetaille
08. Feu Pâle 

Auf dem Debüt des französischen Quintetts weht uns eine steife Behemoth-Brise entgegen. Vom Einsatz der Stimme über die dunkle Atmosphäre erinnert man frappant an die polnischen Aushängeschilder. Eine leicht technische Schlagseite und fließende Taktwechsel sowie eine hymnische Ausrichtung lassen eine dichte Stimmung entstehen, die von starker Dynamik und schönen Melodien getragen wird. Eine bedrohliche Melodik und Temporeduzierungen tun der Abwechslung gut und vermeiden ein bloßes Fokussieren auf stumpfe Prügelei. Schwere Grooves machen die Songs strukturiert und griffig, eine dezente Symphonik erweitert das Klangspektrum noch zusätzlich. Reduzierte Instrumentierung verträgt sich während “Tribunal De L’âme” hervorragend mit gesprochenen Passagen und die mächtig rollenden Rhythmen evozieren vor dem geistigen Auge eine Kampfszene oder eine Galeere, die sich mühsam durch die hochgepeitschte See kämpft. Bissige und etwas unbequeme Melodik legt sich während “La Danse Des Crânes” ein bisschen quer, ehe die mittelschnellen Takte und beherzte Blasts gewaltig Eindruck schinden. Emperor lassen angesichts der komplex-extravaganten Spielweise grüßen! Zuguterletzt addieren die Musiker noch ein melancholisches Ziehharmonika-Thema und bringen durch dieses folkige Akustik-Zuckerl eine weitere Klangfarben-Facette aufs Tableau. Sanfte und verzweifelte Klänge dürfen bei “Missive” ebenso Raum beanspruchen. An der eingeschlagenen Richtung, die man Extreme-Bombast-Progressive-Symphonic-Black Metal nennen könnte, ändert sich bis zum epischen Finale “Valetaille” sowie dem ruhigen, allerdings verzichtbaren Ausklang “Feu Pâle” gottseidank nichts und das ist gut so! Einzig das beschwerliche, hart zu knackende “Ultime Projection” will nicht so richtig zünden, versöhnt aber mit einem harmonischen Mittelteil und dem beklemmenden Piano-Outro inklusive Schreigesang.

Fazit: ECR.LINF bringen auf Belluaires kraftstrotzenden Black Metal, pure Verzweiflung, reduzierte Passagen, symphonischen Bombast und direkt zupackende Heaviness in variabler und zugleich homogen fließender Form unter einen Hut und überzeugen mit einem stimmungvollen Werk.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard