DRAWN AND QUARTERED – Lord Of Two Horns (2025)

Aus Seattle, der Geburtsstätte des Grunge, kommt die Death Metal-Gruppe DRAWN AND QUARTERED. 1992 noch unter dem Namen PLAGUE BEARER im Bundesstaat Washington gegründet, änderte man 1994 den Band-Namen und ist seither in der Szene aktiv. In ihrer langen History veröffentlichte die Gruppe insgesamt 8 Longplayer. Album Nummer 9 wurde im Juni 2025 über das griechische Label Nuclear Winter Records auf den Markt gebracht und trägt den Titel Lord Of Two Horns. Das Werk, das sowohl im CD-, Tape- als auch Vinyl-Format erhältlich ist, enthält 8 Tracks mit einer todesmetallischen Unterhaltungsdauer von ca. 33 Minuten.

Das amerikanische Quartett verzichtet auf einleitende Klänge und legt gleich im Opener „Black Castle Butcher“ mit einem Schlagzeug-Gewitter los und sorgt so gleich zu Beginn für verbrannte Erde. Auf Mid-Tempo-Parts legen die Veteranen nur wenig Wert und so sind selbst die groovige Passagen relativ schnell angelegt. Technisch beschlagen ist die Mucke definitiv, aber man braucht schon gutes Durchhaltevermögen und sollte keine Herzrhythmusstörung haben, um diese genießen zu können. Der Sound ist druckvoll und klar und lässt somit keine Kritik zu. Auch der zweite Track „Zealous Depopulation“ hat diese Songstrukturen, wirkt aber durch eine im Hintergrund einfließende Melodie etwas zugänglicher als sein Vorgänger. Auch mit dem an der dritten Stelle folgenden Titel-Track „Lord Of Two Horns“ wird man als Zuhörer förmlich überrollt. An dieser Stelle ein Kompliment an die Drum-Maschine namens Simon Dorfmann, der auf diesem Album sein ganzes Können unter Beweis stellt. Auch in weiterer Folge kennt man kein Erbarmen mit der Hörerschaft und prügelt weiter munter drauf los. Einzig die zwei Songs „Grimoire Of Blood“ und „The Devil´s Work Is Never Done„ bilden eine Ausnahme, da man etwas mehr auf Mid-Tempo-Passagen setzt. Was anfänglich für Furore sorgte, wird bald zur monotonen Angelegenheit und lässt die Konzentration des Zuhörers dahinschwinden. Die Performance hat den faden Beigeschmack, dass man relativ schnell den Überblick über die Tracklist verliert, da ein Song dem anderen sehr ähnelt. Somit dient die Mucke eher zur Hintergrund-Beschallung, da es an nötiger Abwechslung fehlt und ist eher hartgesottenen Genre-Anhängern vorbehalten.

Fazit:
DRAWN AND QUARTERED liefern auf ihrem neunten Studio-Album Lord Of Two Horns eine brachiale und rasante Death Metal-Performance ab, die jedoch schon nach kurzer Zeit ihre Reize verliert. Es fehlt einfach der nötige Wiedererkennungswert und so geht man in der breiten Masse leider unter.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll