DESPONDENT CHANTS – The Eyes Of Winter

Band: DESPONDENT CHANTS
Album: The Eyes Of Winter
Genre: Melodic Doom/Death Metal

Trackliste:
01. Unprotected Hearts
02. An Olden Sea of Prayers
03. Lama Sabachtani
04. Tide of Sufferings
05. Atonement
06. Nebulae
07. Sancta Sanctorum
08. The Eyes of Winter
09. Forgotten Roses on My Grave (Bonus Track) 

Hinter dem Bandnamen DESPONDENT CHANTS verbirgt sich eine Melodic Doom/Death Metal-Band aus Peru. Gegründet wurde die Gruppe bereits 2003 in Cusco. Trotz ihrer langen Bandhistorie gibt es von der Truppe bisher nur das vorliegende Debut-Album The Eyes Of Winter aus dem dem Jahre 2018. Die Scheibe wurde über das deutsche Label Fetzner Death Records re-released und beinhaltet insgesamt 9 Tracks bei einer Laufzeit von ca. 64 Minuten.
Die Peruaner zeigen bereits im Opener “Unprotected Hearts”, dass in ihren Venen melancholisches Blut á la Insomnium fließt. Auch was die melodische Ausrichtung ihrer Musik betrifft, sind sie auf recht hohem Niveau unterwegs. Gesanglich setzen DESPONDENT CHANTS auf tiefe Growls, die sehr gut mit dem melodischen Doom-Sound harmonieren. In dieser Stimmungslage geht es auch im folgenden Track “An Olden Sea Of Prayers” weiter, wobei in diesem Titel doch einige Längen entstehen. Dies mag daran liegen, dass der erste Überraschungseffekt verpufft ist. Im dritten Titel “Lama Sabachtani” schaltet man zu Beginn einen Gang höher und dieser Umstand sorgt gleich für etwas Abwechslung. Im Laufe der Spieldauer kehrt man aber zu gewohnter Spielweise zurück. Auch wenn hier sehr stimmige Melodien geboten werden und man auf hohem Niveau unterwegs ist, fehlt oft der gewissen Funke, um ein Feuerwerk zu zünden. “Tide Of Sufferings” erinnert dann schon ein wenig an My Dying Bride, da man den Song sehr langwierig aufbaut und es sehr lange dauert, bis er endlich Fahrt aufnimmt. Bei einer Laufzeit von knapp 8 Minuten wird der Zuhörer daher auf die Geduldsprobe gestellt. Im folgenden Track “Atonement” kommen dann erstmals Clean-Vocals zum Einsatz. Diese passen sehr gut zur melodischen Melancholie-Darbietung. Dieser Song ist bis auf die vereinzelten Growls schon sehr rockig angelegt und spricht damit eventuell ein breiteres Publikum an. In den restlichen Nummern wird man nicht mehr sonderlich überrascht und nur die fast 10-minütige melancholische Ballade “Sancta Sanctorum”, wieder mit klarem Gesang, ist erwähnenswert, da sie einen leichten Prog-Einschlag hat. Abgerundet wird das Re-Release mit dem Bonus-Track “Forgotten Roses On My Grave”, der über 10 Minuten lang ausfällt. Die Melodie in diesem Song hat aber wirklich Ohrwurm-Charakter und man könnte fast sagen “das Beste kommt zum Schluss”.

Fazit: Despondent Chants liefern mit ihrem Album The Eyes Of Winter definitiv einen Geheim-Tipp im melodischen Doom/Death-Genre ab. Leider fehlt oft der zündende Funke um einen Flächenbrand auszulösen.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll