Death Portrait – Morbid Curiosity

Band: Death Portrait
Album: Morbid Curiosity
Genre: Melodic/Technical Death Metal

Trackliste:
01. Posthumously
02. The Minds Hand Feeding The Mind
03. Morbid Curiosity 04. Ascension (Shovel Your Grave)
05. Buried, Living, Memorial 
05. As The Souls Of Humans Evaporate
06. Blood Orgy
07. Goosebumps
08. Shamed (Inearthed/Children Of Bodom Cover) 

Das zweite Album von Death Portrait besticht durch unglaubliche Musikalität und es ist sehr erstaunlich, dass hier nur ein Musiker namens Matt Deptula am Werkeln ist. Die fulminante Gitarrenarbeit strotzt nur so vor Flitzefinger-Feinheiten, flirrenden Soli und feinen Melodielinien. Rhythmisch offeriert uns der Alleinunterhalter jede Menge fließender Taktwechsel, die sich mit eingängig nach vorne peitschenden Speedattacken die Klinke in die Hand geben und zu einem technischen Headbangkonglomerat verbinden. Die Stimme (eine Mischung aus bellenden Growls und Screeches sowie ein bisserl Hardcore-Touch) kann da hinsichtlich packender Emotionalität nicht ganz mithalten, könnte allerdings auch bewusst eher steril gehalten worden sein. Der Alleskönner überrascht mit einem Gastsänger (der nicht ganz unbekannte Stu Block von Into Eternity/Iced Earth), dessen Stimmlage erstmal so gar nicht zur hochkomplex-kompromisslosen Ausrichtung passen will, doch diese Extravaganz – besonders beim Wechselgesang – erweist sich als geschickter Schachzug, der extrem wirkungsvoll im Gedächtnis bleibt. Auf jeden Fall frisst sich der Song “Ascension (Shovel Your Grave) nachhaltig ins Langzeitgedächtnis: groovige Heaviness, wieselflinke Soli, fein platzierte Tempiwechsel, da erhöht sich die Herzfrequenz jedes technikaffinen Heavy Metallers um 66,6%! “As The Souls Of Humans Evaporate” als instrumentale Detonation mit Gast Robin Stone fesselt auch ohne Gesang mühelos; ebenso der Gastbeitrag von Richard Christy (ehemals Drummer bei der Legende Death) während des Stücks “Goosebumps, der ebendiese Körperreaktion einer Gänsehaut auslöst und sich mit leicht modernem Unterton und Keyboardsolo hervorragend ins hochstehende Klanguniversum einfügt. An der Stoßrichtung ändert sich bis zum Schluss wenig: viel Frickelei, aber auch catchy Rhythmen und eingängige Hyperspeed-Parts verknüpfen sich zu einem spielerisch hochstehenden, aber nie zu kopflastigen Fabelwerk, das von einer gelungenen, zackig wild ge-Shredder-ten Coverversion (“Shamed” von Children Of Bodom/Inearthed) perfekt abgerundet wird.

Fazit: Morbid Curiosiy besticht als ein musikalisch atemberaubendes, respekteinflößendes Werk mit herausragender Gitarrengriffbrettakrobatik und technischer Präzision. Nur der teils eindimensional stumpfe, aber sparsame Brüll/Kreischgesang passt nicht so recht zur sonst herausragenden Gesamtleistung.

Punkte: 9 / 10

 

Autor: Leonard