Band: CZARNA JUCHA
Album: Zły Duch
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Arcywróg
02. Krew Z Krwi
03. Zły Duch
04. Legenda
05. Najgłębsza Bezdenna Pustka
06. Bezgwiezdna Martwa Noc

Die polnische One Man Show CZARNA JUCHA schlägt 2025 mit ihrem ersten Album Zły Duch gewaltig zu. Das Album erstreckt sich über 42 Minuten Spielzeit. Seine Interpretation des Black Metal liefert dämonische Legenden und unerbittliche Dunkelheit. Diese entfaltet sich schichtweise bis zum furiosen Finale.
Die Gitarre webt ein Netz aus Kältewellen in denen man sich verliert. Hypnotisch läuft man in die Kälte. Das Schlagzeug ist intensiv ohne jedoch die Stimmung zu überladen. Gekonnt wird von langsamen Passagen zu rasenden Blastbeats gewechselt. Die Vocals wirken wie ein Schrei aus dem Jenseits. Der Mix aus Wut und Verzweiflung macht die blutige Reinigung fast greifbar. Die Fusion aus slawischer Folklore und kosmischer Verzweiflung verleiht Zły Duch eine unheimliche, fast magische Dringlichkeit.
Die Reise beginnt mit dem längsten Track „Arcywróg“, der es auf fast 10 Minuten bringt. Der langsame Aufbau gibt ausreichend Zeit, um in die Stimmung einzutauchen, um mit explosiven Riffs und chorartigem Gesang durchzustarten. Wuchtige Blastbeats und schneidende Gitarren reißen aus der melancholischen Dunkelheit ins Feuer. Der Puls bleibt auch im Folgetrack „Krew Z Krwi“ hoch. Rasende Gitarrenriffs erzeugen eine Atmosphäre von Blutopfern und Verdammnis. Die Vocals wechseln zwischen wütendem Kreischen und tiefem Growling, während ein hypnotischer Refrain die archaische Kraft polnischer Mythen einfängt. Der dritte Track des Albums, der namensgebende. „Zły Duch“ knallt – und das gewaltig. Schleppende Passagen kollidieren mit Raserei, während die Vocals verzweifelt aus dem Jenseits schreien. Die Mischung aus Schwermut und Ekstase löst die letzte Fessel. „Legenda“ nimmt Tempos heraus und erreicht eine fast mediative Atmosphäre. Trotz sanfter Verläufe bleibt CZARNA JUCHA bedrohlich. „Najgłębsza Bezdenna Pustka“ drückt das Gaspedal wieder durch. Dissonante Harmonien und schwerfälliges Tempo wirken nahezu erdrückend. Die rohe Intensität und das hämmernde Schlagzeug machen diesen Track zum schwersten des Albums, bis zum Ende in Form von „Bezgwiezdna Martwa Noc“ übergeleitet wird. Stilistisch wird nicht gespart, bis man zum Ende in psychedelischer Stille zurück bleibt. Eine Stille die befreit.

Fazit:
Ein kompromissloses, mythisches Ritual, das die Grenzen des Black Metal mit der polnischen Seele erweitert. Die Balance aus rasender Aggression, atmosphärischer Tiefe und folkloristischer Weite macht es zu einem Erlebnis der besonderen Art. CZARNA JUCHA kreiert mit Zły Duch ein Album, das bei mehrmaligen Konsum noch mehr Tiefgang bekommt.
Punkte:
Autor: Christian S
