CRYPTAL ECHOES – Cryptal Echoes (2024)

Band: CRYPTAL ECHOES
Album: Cryptal Echoes
Genre: Death Metal

Trackliste:
01. Descent Into Realms Of Doom
02. Cryptal Echoes 
03. Consumed In Dissolution 
04. Spiritual Torture 
05. Dreaded Chasm 
06. Desolate Return

CRYPTALL ECHOES: Gute Luft in der Gruft

Die Landeshauptstadt am Wörthersee ist nicht nur ein Urlaubsort für Reiche mit ihren Booten, sondern auch die Heimat einer Death/Doom Metalband namens CRYPTAL ECHOES. Vier Österreicher, die knappe 30 Minuten ihre Gedanken zu Geräuschen aus der Krypta musikalisch ausdrücken – eine unterhaltsame, morbide Verbalinkontinenz der charmanten Art.

Soundtechnisch ist Cryptal Echoes kein hübsch aufpoliertes Meisterwerk – aber das soll es auch nicht sein. Was an der EP so fasziniert, ist das inbrünstige Grunzgelage des Sängers, das in Kombination mit dumpfen Trommelschlägen und verzerrten Gitarren unheimlich gut klingt.

Die Band hat beim Liederschreiben eine Dynamik entwickelt, die Doom und Death gut miteinander verbinden. Für eine Kostprobe bietet sich „Desolate Return“, von der man gleich am Anfang mit einer Ohrwurmmelodie herangelockt wird, bevor die ruhige Stimmung zu einem Death-Sturm umschlägt. In dem Lied „Cryptal Echoes“ ist die Dynamik ebenso gut hörbar, aber mit mehr Wumms aus dem Death Metal-Bereich.

Im Durchschnitt dauern die Lieder zirka sechs Minuten, darunter befinden sich aber zwei Ausreißer, bei denen ein anderer Ton als üblich angeschlagen wird. Das Erste heißt „Dreaded Chasm“, das durch Gongschläge und den Gitarrensound einen orientalischen Touch bekommt. Das Zweite, „Spiritual Torture“, ist eine intensive Metal-Nummer, die von Anfang bis zum Ende chaotisch klingt. Im Vergleich zu der sonstigen Stimmung passen die beiden oben genannten nicht gut dazu. Sie entreißen einen aus dem morbiden, jedoch charmanten Zauber, den CRYPTAL ECHOES mit Liedern wie „Descent Into The Realms Of Doom“, „Cryptal Echoes“ und „Consumed In Dissolution“ aufgebaut hat.

Fazit:
Die Kärntner haben ihren Groove gefunden, der sich in den meisten Liedern widerspiegelt. Ihre Dynamik, sich musikalisch zwischen Doom und Death zu bewegen, macht Laune, besonders bei „Desolate Return“. Die Ausreißer hingegen hätte man sich für ein Album sparen können. Weder verbessern „Spiritual Torture“ und „Dreaded Chasm“ das Album, noch verschlechtern sie es – jedoch hätte man bei einer EP auf die zwei verzichten können. 

Punkte: 7 / 10

  

Autor: Julian D.