
Band: CHAINMÖRDER
Album: Awaken The Chaos
Genre: Melodic Thrash/Death Metal
Trackliste:
01. Intro
02. Awaken Sundown
03. Bite The Hand
04. Life vs. Hate
05. I Will Not Fall
06. Insaned
07. Us The Forcefed
08. I Have Seen
09. Burn It Down
10. Forever Dying
11. Embrace The Chaos
Nach einem Demo 2019 und einigen Singles knallen uns die Finnen CHAINMÖRDER nun ihr Debüt-Langeisen Awaken The Chaos vor die Füße. Das Label Grey Beton Records hat sich der thrashigen Scheibe angenommen. Hoffentlich ist die Qualität der Musik besser als der bescheuerte Bandname…
Lasst die Spiele also beginnen – und das versprochene Chaos erhebt sich aus einem sehr ruhigen Intro, das von feinen, melodischen Gitarren getragen wird. Coole Grooves mengen sich dazu und die räudige Stimme verbreitet eine feucht-fröhliche Stimmung. Nicht allzu komplex riffen sich die fünf Musiker durch ihre knackigen Songs, die einige nette Tempoverschärfungen auf Lager haben. Die leicht hysterischen Vocals werden von klarem Chorgesang ergänzt. Schon der Opener „Awaken Sundown“ flutscht mit einem locker-flockigen Refrain unauffällig ins Gedächtnis. In rasanter Thrash-Manier fräst das Quintett mit gutem Sound gesegnet durch sein Programm, das einige gute Refrains aufbietet. Im Tempo hält sich die Band hin und wieder nobel zurück und groovt ganz entspannt dahin, um der bissigen Stimme noch mehr Platz einzuräumen. Im Verlauf der 43 Minuten schälen sich ein paar Gute-Laune-Ohrwürmer heraus, das erwähnte Chaos bleibt während der forsch nach vorne preschenden Tracks aus. Finnische Melancholie blitzt in manchen Leads durch und veredelt demnach etwa den Beginn von „I Will Not Fall„. Der Bass darf mit spukigen Keys die Melodie tragen (man höre das dezent wahnwitzige „Insaned„), dann wird es kurz balladesk und doomig (der Beginn von „Us The Forcefed“ und „I Have Seen„) – es tut sich also einiges hinsichtlich der Dynamik. Der Abschluss gelingt mit dem unwiderstehlich groovenden „Embrace The Chaos“ musikalisch wunderbar packend, obwohl das intensive Organ von Schreihals Toni die Nervenenden ein bisserl strapaziert.
Fazit: Für Thrash-Heads, die alte Megadeth, Metallica, Am I Blood oder die deutsche Riege schätzen, stellt Awaken The Chaos sicher eine gute Alternative dar. Mir gefällt die stimmliche Bandbreite und die unauffällige Melodik sowie die zwischenzeitliche Gelassenheit abseits von knalligem Riffgeschrubbe und Ohrwurmtauglichkeit.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard