BLOODY MOON – Lost & Damned (2025)

Band: BLOODY MOON
Album: Lost & Damned
Genre: Melodic Death Metal
Label: Inverse Records

Trackliste:
01. Deadly Rendezvous
02. Rage Metal
03. My Payoff
04. Blood Red Tears
05. I’ll Torn ‚Em Apart
06. Lucky Bastard
07. End Of The Road
08. Murder Hotel Chicago
09. Madman’s Boogie Woogie
10. Lost & Damned

Lost & Damned – Melodic Death Metal trifft Thrash- und Folk-Elemente
Das finnische Melodic Death Metal Trio BLOODY MOON meldet sich zwei Jahre nach ihrem Debut Widow From The Dark zurück. Einen kleinen Ausblick haben Sie schon mit ihrer Single „My Payoff“ gegeben, doch zu Halloween folgt ihr zweites Full-Length Album Lost & Damned. Mit ihrem neuen Meilenstein muss man sich auf ungeahnte musikalische Änderungen gefasst machen, die bei dem einen oder anderen eine Hassliebe auslöst.

Obwohl die 2021 gegründete Band zur neuen Metalgeneration zählt, spielen sie Metal der alten Schule, nämlich Melodic Death Metal. Innerhalb von zwei Jahren produzierten sie in Eigenregie ihr Debüt Widow From The Dark, das von krächzendem Gesang und sägenden E-Gitarrensound geprägt ist.

Vieles änderte sich für die jungen Finnen und das kann man anhand von Lost & Damned sowohl hören als auch sehen. Im Vergleich zum ersten Album sind das Artwork sowie die Soundtechnik verbessert. Die Finnen gaben schon mit ihrer Single ‚My Payoff‘, die am ersten Juli dieses Jahres als Musikvideo auf Youtube veröffentlicht wurde, einen kleinen Ausblick. Dank Sophomore Records, wo sie das neue Album aufgenommen haben, und Inverse Records als Vertrieb sind sie professioneller geworden.

Soundtechnisch sind BLOODY MOON jetzt vielschichtiger und zeigen musikalische Seiten, die man von ihnen noch nicht gekannt hat. Mit „Deadly Rendezvous“ drücken sie auf die Pedale und zeigen in klassischer Melodic Death Metal-Manier, was sie draufhaben. Am markantesten sind die Chorgesänge, die gefühlt in jedem Song vorkommen. Mit Songs wie „Rage Metal“, „I‘ll Torn ‘Em Apart“, „Lost & Damned“ und „Lucky Bastard“ kommen Headbanger auf ihre Kosten. Alle vier weisen Thrash Metal-Elemente auf, die ein wenig an die Crossover-Band LOST SOCIETY erinnern. Dann gibt es wiederum Gitarrenmelodien wie in „End Of The Road“ und Gruppengesänge, die finnischem Folk Metal und der Musik von KORPIKLAANI ähneln. BLOODY MOON haben darauf geachtet, dass das Album nicht langweilig wird, mit Streichinstrumenten in „Lucky Bastard“, einer Hammond-Orgel in „Madman’s Boogie Woogie“ und Bass- sowie Gitarrensolos wird für Abwechslung gesorgt.

Damals hatte ihre Musik einen starken Black Metal-Einschlag à la CRADLE OF FILTH, doch mit dem neuen Album ist davon nichts mehr zu hören. Sie haben die Black Metal-Attitüde abgelegt. Der krächzende Gesang und der sägende Gitarrensound sind repetitiven Chorgesängen und extravaganten Instrumenteneinsatz gewichen.

Fazit:
Mit Lost & Damned verabschieden sich BLOODY MOON von ihren Black-Metal-Ursprüngen und setzen stattdessen auf Vielschichtigkeit und Innovation. Wer flexiblen, modernen Melodic Death Metal mit Thrash- und Folk-Touch sucht, kommt hier auf seine Kosten – Puristen könnten die alte Schärfe vermissen.

Punkte:

 

Autor: Julian Dürnberger