Band: 1349
Album: The Wolf & The King
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. The Gold Devourer
02. Ash Of Ages
03. Shadow Point
04. Inferior Pathways
05. Inner Portal
06. The Vessel And The Storm
07. Obscura
08. Fatalist
Die norwegischen Urgesteine 1349 sind ja stilistisch im Finetuning nie so ganz einfach auszurechnen – auf der Black Metal-Basis fußen manchmal moderne Klangschichten oder genrefremde Einflüsse. Auf dem 8. Werk The Wolf & The King regiert vorerst eine groovige Variante, die pechschwarz blastend und unterschwellig doomy aus den Boxen donnert. Eine komplexe Rhythmik und so manch dissonanter Zwischenton fordert die volle Aufmerksamkeit, wobei die bisweilen jazzigen Drums so manches Schmankerl wie coole Marschmotive offerieren. Die melodischen Gitarren halten sich nobel im Hintergrund und somit konzentriert sich die Horde auf rhythmusfokussierte Stücke, die aufgrund ihrer Detailverliebtheit nicht sofort zünden. Einfache, trocken hingeworfene Refrains wie “Ash Of Ages” oder “Inferior Pathways” bleiben hängen, die quirligen Gitarrensoli verwundern, ob ihrer wie zufällig eingeworfenen Ausformung. Die komplexe Spielweise ändert sich nicht, doch eingestreute Grooves geben den Kompositionen eine marginal nachvollziehbare Struktur. Dennoch wirkt die Musik hektisch, pulsierend und anstrengend, auch wenn die Doom-Infiltrierungen für ruhigere Vibes zwischendurch sorgen. Mir fehlen hier die Widerhaken, es bleibt ein zusammengestückelter, in der Komplexität erstickender Gesamteindruck. Die technische Klasse ist sicher bewundernswert, geht aber zu Lasten der nahbaren Leichtfüßigkeit und vermittelt nur bedingten Hörspaß. Immortal-artige Ratter-Riffs vertragen sich mit geflüsterten Textzeilen während “Inner Portal” gut, zünden aber letztendlich doch nicht vollends. Das abschließende Tripel, allen voran “The Vessel And The Storm“, erhöht den Grad der Gehörgängeverknotungstaktik noch einmal und stellt so manchen Nervenstrang auf eine Zerreißprobe.
Fazit: The Wolf & The King ist gewiss kein Gute-Laune-Partyalbum geworden. Hier haben wir es mit anspruchsvoller Komplexität, hektischen Tempiwechseln, flirrenden Soli und gewollt verqueren Rhythmen zu tun. Ein hartes Stück Brot für den Geradeaus-durch-die-Wand-Metalhead.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard