Band: SOTHORIS
Album: Domus Omnium Mortuorum
Genre: Black/Death Metal
Label: Fetzner Death Records
Trackliste:
01. Wieczornica
02. Szkarlat
03. Lawa
04. Bylem Faustem
05. Dzieci Diablo
06. Pro Memoria
07. Dym
08. Pietno

Es ist nicht ganz einfach, den Überblick zu bewahren, wenn man an die ausgesprochen vitale polnische Black Metal-Underground-Szene denkt. Es empfiehlt sich, sich ein wenig damit zu beschäftigen und einzutauchen, in der Regel wird man mit Entdeckungen belohnt. SOTHORIS sind Vertreter der Szene und bereits seit 2016 aktiv. Im Oktober 2025 gibt es nun das bereits dritte Album der Polen, mit dem sie einmal mehr eine Klangmarke hinterlassen wollen.
Es gibt sie, die Alben, die man mehrmals hört, denen man sich widmet, Aufmerksamkeit schenkt und die sich trotzdem nach Kräften wehren, sich nicht fassen lassen und die Hörerin nicht an sich binden, keine Beziehung entstehen lassen. Oftmals weiß man nicht woran es liegt, so auch hier: wir haben es bei Domus Omnium Mortuorum mit einem durchaus sauber eingespielten, gut produzierten Album zu tun. Man hört, dass die fünf Polen durchaus routiniert sind, hört, dass sie ihre Instrumente beherrschen, allein die Songs bleiben spröde und kühl, beziehungs- und eigentümlich leblos. Dabei ist das Songwriting durchaus in Ordnung, da gibt es Dynamik und Abwechslung wie in „Lawa„, das Anleihen am Atmospheric Black nimmt, da hört man ungewöhnliche, verschroben, mitunter dissonante Soli, wie in „Dzieci Diabla“ oder prägnante Riffs vor einer mächtigen Drumwand wie in „Pro Memoria„. Die Vocals sind durchgängig gut verständlich (falls man polnisch kann), dunkel, tief-growlig. Es ist vieles da, gleichzeitig bleibt die Hörerin unberührt, vielleicht ist es zu bemüht, zu sauber und zu wenig Irritation, zu wenig Nadelstiche, zu wenig Atmosphäre. Dabei ist auch kein Einheitsbrei, nein, es hebt sich durchaus davon ab, lässt sich gut hören, ist wohl auch für Einsteiger geeignet, aber es fehlt das gewisse Etwas.

Fazit:
Die Polen legen mit Domus Omnium Mortuorum ein solides drittes Album vor. Es ist gut gemachter Black/Death, sauber eingespielt und hebt sich musikalisch durchaus vom Einheitsbrei ab. Doch es gelingt nicht ganz, die Hörerin zu fesseln und an sich zu binden, es fehlt das gewisse Etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt, aber erlebbar ist.
Punkte:
Autor: distelsøl
