MALEPESTE – Ex Nihilo (2025)

Band: MALEPESTE
Album: Ex Nihilo
Genre: Black Metal
Label: Les Acteurs de l’Ombre Productions

Trackliste:
01. Ab Chaos
02. Quaestionis
03. Imperium
04. Stupor
05. Acceptio
06. Relapsus

Die französischen Okkult-Deather MALEPESTE stellen mit Ex Nihilo – zu Deutsch „aus dem Nichts“ – ihr drittes Studioalbum vor. Und wie aus dem Nichts tauchen die Jungs mit der sechs Tracks starken LP nach zehnjähriger Pause wieder auf der Black-Metal-Bildfläche auf.

Beim Opener ist der Name Programm, denn „Ab Chaos“ startet nach ruhigem ethnischen Intro und Sprechgesang mit giftigem Riff und gewaltigem Shriek, bevor es über eine Drumbridge in ein klangliches Potpourri aus Gitarren und seltsam anmutenden Vocals driftet. Trotz der klaren Linienführung in der Melodie wirkt die Nummer unorganisiert und vom Mastering her eher unrund – ob bewusst oder nicht, sei dahingestellt.

Im Mastering um einiges durchdachter und auch im Aufbau stimmiger präsentieren sich „Quaestionis“ und „Imperium“. Beide Tracks bringen die für Occult Black so notwendige Schwere und Tiefe trotz mittlerem Tempo mit. Schwachpunkt bleibt jedoch erneut die Voice, die weder guttural noch clean ist und im Bandsound eher untergeht, anstatt diesen hervorzuheben.

Alles andere als „erstarrt“ wirkt der vierte Track der Platte: „Stupor“ wartet als erste Nummer mit soliden Vocals, die unterstreichen, hervorheben und Tiefe bringen, auf. Neben mehreren gut gesetzten Bridges und Tempowechseln machen auch die clean gesungenen Einlagen, die absolut stimmig und auch im Mastering harmonisch wirken, diesen Song zur stärksten Nummer der LP.

Auch „Acceptio“ bietet epische Tiefe und ordentlich Power. Der im höheren Tempo gehaltene Track baut Spannung nicht über Takt und Tempo – das weitgehend, bis auf eine längere Bridge, gleich bleibt – sondern vielmehr über die Variation in der Gitarrenlinie auf. Gut durchdacht und schlau umgesetzt, wenn auch hier die Voice wieder der Idee des Songaufbaus nicht gerecht werden kann.

Der Closer „Relapsus“ besteht aus achtminütiger Schwere mit choralartigen Anwandlungen. Instrumental hervorragend, gesanglich und masteringtechnisch jedoch eher im mittleren Bereich. Die Idee ist klar, die Umsetzung aber verfehlt: Der opernähnliche Part kommt durch die fehlenden gesanglichen Skills nicht so zur Geltung, wie er könnte. Linie und Konzept sind erkennbar, die Ausführung bleibt ausbaufähig.

Fazit:
Ex Nihilo ist ein Comeback mit Licht und Schatten. Während „Stupor“ und „Acceptio“ zeigen, dass MALEPESTE packende Ideen, starke Riffs und atmosphärische Tiefe aufbieten können, kranken andere Tracks vor allem an den Vocals, die weder roh noch klar wirken und oft den Gesamteindruck schwächen. Instrumental überzeugt die Band mit abwechslungsreichen Gitarrenlinien, spannenden Bridges und einem Gespür für epische Stimmung – nur das Mastering und die stimmliche Umsetzung ziehen das Album immer wieder nach unten. So bleibt ein Comeback, das punktuell beeindruckt, insgesamt aber hinter seinem Potenzial zurückbleibt.

Punkte:

Autor: Nicki