DOSGAMOS – On Day Seven He Regretted (2025)

Band: DOSGAMOS
Album: On Day Seven He Regretted
Genre: Groove/Progressive Metal

Trackliste:
01. Slay The Mother Of All Ignorance
02. Categorical Reprisal
03. Death Obeys
04. Apple Of My Eye
05. Raped Feelingly
06. I´ve Rehab
07. On Day Seven He Regretted
08. Indulgence At Stake

Nach dem Debütwerk Wrapped Renaissance machen die fünf Italiener DOSGAMOS mit dem zweiten Album On The Seventh Day He Regretted auf sich aufmerksam. Groovy und progressiv geht das Quintett zu Werke.

Die Mixtur aus verschachtelten Ryhthmen und cool nach vorne groovenden Riffs funktioniert sehr gut. Stakkatoartige Angriffe wie am Beginn von „Categorical Reprisal“ verbinden sich mit feinen Basslinien und aggressivem Shouting, Meshuggah light mit coolen Stereoeffekten, nur leider dominiert hier eine kühle, distanzierte Stimmung ohne melodische Akzente, derer es dringend bedürfte. Die technisch affinen Taktwechsel und die progressive Spielweise bringt zwar Abwechslung ins Spiel, doch es ist durch die abgehackte Rhythmik auch etwas schwierig, den Spielfluss aufrecht zu erhalten. Da tun melodische Textpassagen während „Death Obeys“ richtig gut, die komplexen Percussions und flirrende Gitarrenarbeit sind eine Herausforderung an die Aufmerksamkeit. Mit der Dauer wird die hibbelige Musik mit den vielen Wechseln und teils dissonanten Zwischentönen richtig anstrengend, da freut man sich über sphärische Intermezzi und zurückhaltende Gesänge oder doomige Einschübe wie bei „“Apple Of My Eye„, bei dem wütender Schreigesang das Aggressionslevel hoch hält. Die entspannte, stimmungsvolle Aura von „Raped Feelingly“ wird durch eine bitterböse knatternde, gefühlskalte Distanziertheit abgelöst, wodurch der Hörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt wird. Maschinelle, Fear Factory-artige Drum-Salven atmen im Verlauf von „I´ve Rehab“ ein spaciges, Flair, ehe die Bridge eine positive, beschwingte Note mit einbringt, bevor diese jäh von entfremdetem Gesang und knallharten Beats zerbröselt wird – ein zerrissener Song, der das fragile Innenleben einer zerrütteten Person perfekt abbildet. Komplexe Taktwechsel verknoten beim Titelsong die Nervenstränge, bedrohliche Hintergrundgitarren schweben wie ein Damoklesschwert über dir, abgehackte Grooves planieren dir ordentlich jegliche Form von angenehmen Emotionen. Der abschließende Wutklumpen „Indulgence Of Stake“ integriert sphärisch schwebende Vocals und verhindert so ein bloßes Abdriften in stumpfsinniges Gebolze.

Fazit:
Viele maschinelle Drumrhythmen, Stakkato-Beats, einige apokalyptische Sounds, vereinzelte Dissonanzen und progressive Komplexität – DOSGAMOS eignen sich keineswegs als Hintergrundbeschallung, sondern fordern dich als Hörer heraus.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Leonard