
Band: ETERNAL WHITE TREES
Album: Prelude Of Loss
Genre: Gothic/Doom Metal
Trackliste:
01. Time In A Candle
02. The Last Dance
03. Pale Sun Sad Moon
04. A Stranger Inside The Mirror
05. Not Anymore
06. Such A Shame (Talk Talk-Cover)
07. Into The Abyss Of Night
08. Rest For A Moment
09. The Army Of Nothing
10. Upon The Moon
11. And If You Have To Leave
12. Time Has Come
Klassischen, voll- und molltönenden Doom präsentieren uns diese Italiener seit einigen Jahren, die recht junge Band stellt nach dem Debüt The Summer That Will Never Come nun das Folgewerk Prelude Of Loss vor.
Der Start gelingt mit einem feinen Stereoeffekt mit dem Ticken einer Uhr – das Tempo ist gemächlich, die Stimme klar und getragen, ein wenig feierlich, aber keineswegs weinerlich oder allzu traurig. My Dying Bride, Paradise Lost oder The Foreshadowing könnten hier Pate gestanden haben. Der Song gleitet unaufgeregt vor sich hin, ein zarter Keyboardteppich trägt kurzzeitig die Melodie. Typisch langgezogene Gitarrenleads setzen ein, dazu ein paar moderate Riff und fertig ist das höchst harmonische Gesamtpaket. Gespannt wartet man auf die erste radikale Wendung, doch die Band pendelt nur zwischen langsam und sehr langsam. Im Fokus stehen erhabene Gesangsarrangements und elegante Melodiebögen im Hintergrund. Ein bisschen flotter geht das italienische Trio bei „Pale Sun Sad Moon“ vor, die Drums bewegen den Song in getragenem Midtempo, die Stimme variiert ein wenig gen Flüstertimbre, zudem fügt sich hier eine dezent orchestrale Patina unaufdringlich ein. Sehr schön glänzt der gedoppelte Gesang in Verbindung mit der etwas zügigeren Gangart. Feinfühlige Percussionseffekte funkeln als kleine akustische Kniffe an der Seite von alternierendem Gesang während „A Stranger Inside The Mirror„, doch es bleibt zu entspannt und zu gleichförmig zurückhaltend. Ein kurzes Klaviermotiv bringt Abwechslung aufs Tableau, zarte Gitarren sorgen für harmonische Tristesse. Zur Auflockerung passt da die graduell beschwingte Interpretation von „Such A Shame“ (ein 80er-Hit von Talk Talk) hervorragend ins Bild. Die sechs noch folgenden Eigenkompositionen kranken dann erneut an der Dynamik-Monotonie und so gestaltet sich die melancholische Reise doch trotz aller Schönheit und Harmonie langatmig, obwohl die zweite Hälfte doch marginal schneller wirkt. Die cineastische Klangcollage „And If You Have To Leave“ sticht heraus, wogegen das herzzerreißende Finale „Time Has Come“ in gewohnten Strukturen verharrt.
Fazit:
Ein träumerisches Album mit vielen locker-flockigen Gesängen und leichten Gitarrenmelodien zum Wegdriften für Fans von harmonischer Musik im Stile von Anathema, Klimt 1918, Katatonia – vor allem der zarte, gefühlvolle Gesang weiß zu betören. Leider verharrt Prelude Of Loss meist in sehr getragenen Gefilden – der eine oder andere dynamische Ausbruch hätte definitiv nicht geschadet.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard