…AND OCEANS – The Regeneration Itinerary (2025)

Band: …AND OCEANS
Album: The Regeneration Itinerary
Genre: Experimental/Electronic/Symphonic Black Metal

Trackliste:
01. Inertiae
02. Förnyelse i Tre Akter 
03. Chromium Lungs, Bronze Optics 
04. The Form and the Formless
05. Prophetical Mercury Implement
06. The Fire in Which We Burn 
07. The Ways of Sulphur 
08. I Am Coin, I Am Two
09. Towards the Absence of Light
10. The Terminal Filter
11. Copper Blood, Titanium Scars
12. The Discord Static

Die durchgeknallten Finnen …AND OCEANS lärmen schon seit 30 Jahren, mal eher symphonisch, dann wieder elektronisch beeinflusst. Das siebente Werk The Regeneration Itinerary lässt schon aufgrund des Covers auf abermals nicht ganz alltäglichen Black Metal schließen.

Kosmische Klänge und viele Blastbeats dominieren von Beginn weg. Dazwischen brechen sphärische, bedrohlich entrückte, von Synths durchzogene Parts die Stimmung auf. Die technoiden Takte beim Opener zwingen den engstirnigen Metalhead quasi zur Flucht, doch gerade rechtzeitig kippt der Song wieder in ein Blast-Inferno mit verhallt gekreischten Vocals. Scheuklappen runter und Toleranzgrenze verschieben sind hier angesagt – ihr werdet mit wunderbaren, hintergründigen Spannungs- und Melodiebögen belohnt. Zeitweise dominiert ein chaotisch geprügeltes, mit garstigem Gekeife unterlegtes Szenario, da können sich die Vocals auch schon mal vor desperatem Enthusiasmus dezent überschlagen. Die Band verliert aber nie die nötige Balance hinsichtlich harmonischer Vibes und catchy Passagen; auch das Tempo ist gut durchmischt, die cool groovenden Elemente lockern zudem gut auf. Ein paar zurückhaltende, schwer schleppende Zwischentöne erhöhen die Dynamik. Die Musiker wissen auch um die Wirkung von einfachen Tastenmelodien Bescheid und kleistern ihren opulenten Sound nicht von vorne bis hinten zu, obwohl schon der Eindruck eines cineastischen Breitwandklanges entsteht. Erhaben fließende Momente wie am Ende von „Chromium Lungs, Bronze Optics“ fügen sich fein ein, wodurch die aggressiv geblasteten Ausbrüche noch garstiger zünden. Episch ausgewalzte Szenarien wie im Verlauf von „Prophetical Mercury Implement“ kommen sehr gut zur Geltung, vor allem die harschen Taktwechsel verfehlen ihre Wirkung nicht. Daneben gibt es kurze, heftige Eruptionen, atmosphärische Keyboardteppiche oder knallharte Tanzflächenfeger, die simpel und direkt dahinrasen – es sollte also für die Speed-Blackies bis hin zu den Techno-affinen Scheuklappenverweigerern etwas auf diesem Album zu finden sein.

Fazit: Das neue Werk der dezent bekloppten Finnen besticht erneut durch den gut dosierten Einsatz von modernen Sounds, die allerdings ein hohes Maß an Toleranz einfordern. Für neugierige, offene Metalheads mit Hang zu Cybersounds und cineastisch sphärischen Klängen bieten …AND OCEANS jede Menge lohnenswerte Klänge an.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard